Investmentmarkt Berlin: Rekordstart ins Jahr
Mit einem gewerblichen Transaktionsvolumen von rund 1,3 Milliarden Euro verzeichnet der Berliner Investmentmarkt den besten jemals registrierten Jahresauftakt. Selbst das Ergebnis aus dem Rekordjahr 2007 konnte um sechs Prozent übertroffen und der langjährige Schnitt um fast 70 Prozent hinter sich gelassen werden. Dies ergibt die Analyse des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
Im bundesweiten Vergleich nimmt die Hauptstadt damit vor München und Frankfurt (beide circa 1,1 Milliarden Euro) die Spitzenposition ein. Die deutliche Umsatzsteigerung ist nicht nur auf ein lebhaftes Marktgeschehen im großvolumigen Bereich zurückzuführen - vielmehr konnte in nahezu allen Größenklassen mehr Umsatz als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum registriert werden. Am meisten wurde erneut mit Objekten ab 100 Millionen Euro umgesetzt, auf sie entfällt mit 46 Prozent der Großteil.
Wie im Vorjahreszeitraum stehen Büro- und Einzelhandelsinvestments eindeutig im Fokus der Anleger. Rund 80 Prozent des Transaktionsvolumens entfallen auf diese Assetklassen, wobei Büroimmobilien mit 43 Prozent vor Retail-Objekten (37 Prozent) an erster Stelle liegen. Beide konnten ihre Führungsposition sogar noch um jeweils rund fünf Prozentpunkte ausbauen.
Nachdem die Verteilung des Investitionsvolumens auf das Marktgebiet aufgrund größerer Verkäufe in der Peripherie im Vorjahr recht ungewöhnlich ausgefallen war, zeichnet sich in den ersten drei Monaten 2015 ein normaleres Bild mit deutlich mehr Umsatz in den zentralen Lagen ab. Mit Anteilen zwischen knapp 26 und 34 Prozent liegen die Topcity (26 Prozent), die City (34 Prozent) und der Cityrand (33 Prozent) relativ nah beieinander, wobei der hohe Beitrag des Cityrands nicht unwesentlich vom Shopping Center Boulevard Berlin beeinflusst wurde. Die Nebenlagen fallen dagegen um 39 Prozentpunkte zurück und tragen nur noch 7,5 Prozent bei.
Gut ein Drittel des Umsatzes entfällt auf Immobilien AGs/REITs, die im Vorjahr eher von untergeordneter Bedeutung waren. Auf den weiteren Plätzen folgen mit bereits weniger als der Hälfte des Volumens zu den führenden Immobilien AGs Privatanleger (15 Prozent), Spezialfonds und offene Fonds (je circa zwölf Prozent). Darüber hinaus leisteten auch Pensionskassen (acht Prozent), Immobilienunternehmen (sechs Prozent) und Projektentwickler (circa fünf Prozent) nennenswerte Beiträge zum Ergebnis. Auf alle übrigen Käufertypen entfallen jeweils weniger als fünf Prozent. Etwa jeder zweite Euro wurde von ausländischen Investoren angelegt.
Der Druck auf die Renditen hält weiter an, sodass sie für alle Nutzungsarten in den vergangenen zwölf Monaten weiter gesunken sind. Aktuell liegt die Nettoanfangsrendite für Büros bei 4,40 Prozent und damit 20 Basispunkte unter dem Wert des ersten Quartals 2014. Bei Einzelhandelsimmobilien war sogar mit 40 Basispunkten ein noch stärkerer Rückgang auf 3,95 Prozent zu verzeichnen. Gleiches gilt für Logistikobjekte, die sich mit in der Spitze bis zu 6,10 Prozent ebenfalls deutlich verteuert haben.
Quelle: Pressemitteilung BNP Paribas Real Estate
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt 3.700 Mitarbeiter. (mb1)