Jones Lang LaSalle: Ausländische Investoren realisieren Immobilienprofits
Der Investmentmarkt für Handelsimmobilien zeigt sich in diesem Jahr konstant. Im dritten Quartal wurde ein Transaktionsvolumen von 2,568 Milliarden Euro erzielt und damit eine Million Euro mehr als im zweiten Quartal. Grund für die drei nahezu gleichstarken Quartale 2017 ist das bisherige Ausbleiben großer Einzeldeals, die in den vergangenen Jahren für Ausreißer gesorgt hatten, schreibt Jones Lang LaSalle (JLL) in einer Marktanalyse.
Der Einzelhandelsinvestmentmarkt weise nach neun Monaten ein Transaktionsvolumen von 7,38 Milliarden Euro aus und liege damit beim Ergebnis des Vorjahreszeitraumes. Mit einem Anteil von 19 Prozent am Gesamtvolumen des Investmentmarktes habe sich Retail seinen zweiten Platz hinter Office von Logistik zurückgeholt. Internationale Investoren spielten laut Sandra Ludwig, Head of Retail Investment JLL Germany, eine aktive Rolle auf Verkäuferseite: „Ausländische Akteure nutzen die starke deutsche Phase, um ihre Investments mit hohen Gewinnen zu realisieren. Das spiegeln die Zahlen deutlich wieder: Sie waren als Käufer für 39 Prozent des Volumens verantwortlich, auf Verkäuferseite hingegen mit 59 Prozent führend. In der Summe bauten sie ihre Bestände in diesem Jahr per Saldo um rund 1,6 Milliarden Euro ab.“ Mit 39 Prozent Anteil am Gesamtvolumen seien Fachmärkte und Fachmarktzentren die Favoriten der Investoren „Diese Vormachtstellung hält seit einigen Quartalen an. Daher hat sich in dieser Kategorie der Druck auf die Renditen abermals bestätigt – sie sinken um 20 Basispunkte auf 4,70 Prozent. Bis Jahresende wird ein Wert von 4,60 Prozent erwartet“, so Ludwig.
Zum Sektor Geschäftshäuser merkt Ludwig an: „Die Preise sind so attraktiv und die Renditen so stark unter Druck, dass sich nun auch zunehmend Langfristhalter zu einem Verkauf hinreißen lassen.“ Daher sei diese Assetklasse mit 2,5 Milliarden Euro und 34 Prozent nach einem Zwischentief in den vergangenen Quartalen auf ihr traditionelles Drittel Marktanteil angelangt. „Für innerstädtische Geschäftshäuser gilt die Diskrepanz von Angebot und Nachfrage in besonderem Maße. Deshalb gab es bei den Renditen erneuten Korrekturbedarf nach unten. Die Spitzenrendite läge bei 2,96 Prozent mit Tendenz in den kommenden drei Monaten nach unten.“ Kaum gehandelt würden Warenhäuser. Das Volumen betrugt 43 Millionen Euro und stellten ein Volumenanteil von einem Prozent dar. „Wir rechnen aber damit, dass dieser Wert zum Ende des Jahres durch eine große Portfoliotransaktion spürbar steigen wird“, gibt Ludwig einen Ausblick.
Unter den Städten habe Köln die deutlichste Veränderung verzeichnet. Im Jahresvergleich stieg das Transaktionsvolumen in der Domstadt von 27 Millionen Euro auf 310 Millionen Euro. Den größten Umsatz erzielte die Hauptstadt Berlin mit 681 Millionen Euro. Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart und München mussten nach Vorjahren Rückgänge hinnehmen. Vor allem Asset-/Fondsmanager hätten die Marktlage genutzt, um Objekte zu verkaufen. Sie trugen mit 41 Prozent des Gesamtvolumens von 3.014 Millionen Euro auf der Verkäuferseite bei. Entwickler seien mit 17 Prozent gefolgt. Auf der Käuferseite hätten sich die Anteile und absolute Summen der Asset-/Fondsmanager die Waage mit der Verkäuferseite gehalten, gefolgt von Pensions- und Spezialfonds auf den Plätzen zwei und drei.
Quelle: Marktanalyse Jones Lang LaSalle
Jones Lang LaSalle ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet unter der Marke JLL in mehr als 80 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren an und verantwortet ein Immobilienportfolio von 316 Millionen Quadratmetern. (TS1)