"Keine Blase am deutschen Wohnimmobilienmarkt"
Die Gefahr einer Immobilienpreisblase ist in Deutschland trotz der anhaltenden Preisanstiege für Wohnimmobilien als gering einzustufen. Das zeigt die Untersuchung „Fokus Wohnimmobilien: Deutschland im internationalen Vergleich“, die am auf der 29. Herbsttagung des Analysehauses Feri EuroRating Services, einem Unternehmen der Scope-Gruppe, vorgestellt wurde. Rund 250 Gäste, darunter Vertreter von Banken, Fondsgesellschaften, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Beratungen und Versicherungen nahmen an der Tagung teil.
Die Untersuchung stellt fest, dass in Deutschland eine Überhitzungsgefahr zwar tendenziell zunimmt, aber weitgehend auf regionale Hot-Spots begrenzt bleibt. „Die jüngsten zahlreichen rechtlichen Maßnahmen wie die Umsetzung der EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie sollen die Finanzstabilität in Deutschland gewährleisten. Diese Maßnahmen sind verständlich, treffen aber nicht das Problem. Sie führen eher dazu, dass Wohnungsneubau gebremst wird. Es ist aber das Gebot der Stunde, dass der Wohnungsneubau gefördert wird“, so Manfred Binsfeld, Teamleiter Immobilienmarktresearch bei Feri EuroRating Services.
Eine weitere auf der Herbsttagung vorgestellte Untersuchung zeigt, dass deutsche institutionelle Investoren den Anteil von Immobilienanlagen in ihren Portfolios weiter steigern. Seit 2010 steigt die Immobilienquote institutioneller Anleger konstant von 6,1 Prozent auf nunmehr 9,4 Prozent. Zudem planen knapp 80 Prozent der institutionellen Investoren, den Immobilienanteil ihrer Investmentportfolios bis 2019 weiter auszubauen. „Immobilien bleiben bei institutionellen Investoren hoch im Kurs“, erklärt Wolfgang Kubatzki, Mitglied der Geschäftsleitung von Feri EuroRating Services. „Die Attraktivität von Immobilien dürfte im Vergleich zu Staatsanleihen weiterhin Bestand haben. Der Renditebestand ist sehr hoch und mit einem Puffer versehen. Selbst bei steigenden Anleihenrenditen und schrumpfendem Abstand zu den Immobilienrenditen bleiben Immobilien attraktiv“, so Kubatzki.
Auf der Tagung wurde ebenfalls gezeigt, dass Aktien aus Schwellenländern in Teilen wieder starke Wertzuwächse vorweisen können und hohe Mittelzuflüsse erfahren haben. Allerdings zeige sich die Wertentwicklung einzelner Emerging-Markets-Länder-Indizes als sehr heterogen und einzelne Schwellenländer wie Brasilien oder Russland weiterhin als sehr schwankungsanfällig. Bewertungen einzelner Länder würden somit sowohl auf der Aktien- als auch der Rentenseite zum Teil sehr unterschiedlich ausfallen. In Gänze aber wiesen sie eine attraktive Bewertung gegenüber globalen Aktien auf. Länder-, Branchen- und Einzeltitelselektion seien auf der Aktienseite daher von entscheidender Bedeutung. Bei Rentenfonds komme der Währungseinfluss noch als weitere Determinate hinzu. Ein aktives Fondsmanagement könnte unter diesen Voraussetzungen einen Mehrwert liefern.
Quelle: Pressemitteilung Feri EuroRating Services
Die Feri EuroRating Services AG, ein Unternehmen der Scope Group, ist ein Haus für Research, Selektion und Rating. Gegenstand des Bereichs Research ist die Analyse von Investmentmärkten und -produkten. Hierzu gehören neben dem Immobilienmarktresearch insbesondere das Fondsresearch sowie die Analyse und Bewertung von Sachwerten. (JF1)