KfW: Ausdünnung der Bankfilialen nimmt zu und könnte die Kreditversorgung beeinflussen

In den vergangenen beiden Jahren wurden von Banken 2.200 Filialstandsorte geschlossen. Seit dem Jahr 2000 wurde damit jede vierte Bankfiliale geschlossen. Bei gleichbleibender Geschwindigkeit hätte sich im Jahr 2035 das deutschlandweite Filialnetz halbiert, schreibt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in einer volkswirtschaftlichen Analyse. Gegenwärtig existierten rund 27.900 Filialen. Städte und ländliche Regionen wären von der Schließung zuletzt vergleichbar stark betroffen gewesen. Viel Nachbarstatten hätten ihr Servicenetz stärker ausgedünnt, anderen stünde diese Entwicklung bevor. Deutschlands Filialdichte befindet sich nach Aussagen der KfW im Mittelfeld.

Auf ein unverändert dichtes Filialnetz könnten sieben Regionen verweisen. Beispielsweise die Städte Hamburg, Cottbus oder Emden. Entgegen dem Trend gibt es deutschlandweit 17 Regionen, in denen der lokale Bankenmarkt im Zeitraum 2000 bis 2015 gewachsen ist. Spitzenreiter sind die Stadt Frankfurt (Oder) mit plus 59 Prozent und der Landkreis Fürth mit plus 56 Prozent. Aktuell weise eine deutsche Stadt im Durchschnitt 60 Filialen auf und ein Landkreis verfüge im Mittel über 73 Standorte.

Deutschlands Banken stehen mit ihrem Filialrückbau nicht allein da, schreibt die KfW. Andere Bankenmärkte hätten sich in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls einem strukturellen Wandel unterzogen. Spitzenreiter seien die Niederlande mit einem Rückbau von 66 Prozent der Bankfilialen zwischen 2000 und 2015, gefolgt von Dänemark mit minus 53 Prozent und Belgien mit minus 48 Prozent. In einer zu Deutschland vergleichbaren Gruppe befänden sich der Studie zufolge Finnland mit minus 32 Prozent, Großbritannien mit minus 24 Prozent und Spanien mit minus 21 Prozent. Nicht alle Bankenmärkte würden schrumpfen. Die Filialnetze in Frankreich und Portugal wurden seit der Jahrtausendwende um jeweils 50 Prozent ausgebaut. So existierten derzeit in Frankreich, bei rund 14 Millionen Einwohnern weniger, rund 10.000 Filialen mehr als in Deutschland. In Italien und Spanien, beides Länder mit ebenfalls weniger Einwohner, existierten nahezu gleich viele Filialen wie in Deutschland.

Veränderte Kundenanforderungen würden Anpassungen im Vertrieb, weg vom Filialnetz, hin zu Onlineangeboten bedingen und den Konsolidierungsprozess vorantreiben. Dieser Prozess, würde von der Bundesbank befürwortet: „Wir begrüßen diese Entwicklung, sofern sie eine angemessene und nachhaltige Ertragskraft der Banken und Sparkassen stärkt und dazu beiträgt die Filialnetze an ein verändertes Kundenverhalten anzupassen“, erklärte Dr. Andreas Dombret, im Vorstand der Deutschen Bundesbank zuständig für den Bereich Banken und Finanzaufsicht, im Rahmen der Veröffentlichung der Bankstellenstatistik für das Jahr 2015.

Ein zentraler Treiber für die Standortschließungen sei die Digitalisierung. Neben dieser Aufgabe seinen Effizienzsteigerungen und demografische Effekte ausschlaggebend. Trotz Ausdünung der Filialnetze muss der Zugang zur Bankfinanzierung für die oftmals lokal verankerten KMU erhalten bleiben, fordert die KfW. Insbesondere mittelständische Unternehmen bräuchten das Fachwissen und die Erfahrungen ihrer Finanzierungspartner vor Ort. Die KfW mahnt, die Nähe der Kreditversorgung nicht zu unterschätzen. Bestünde größere Informationsunsicherheit, könnte höhere Risikoaufschläge oder eine Ablehnung des Finanzierungsantrags folgen.

Quelle: KfW Research Fokus Volkswirtschaft

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz Frankfurt am Main und ist als nationale Förderbank tätig. (TS1)

www.kfw.de

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