Kommentar: Cannabis-Aktien nur gut für heiße Trades?
Cannabis-Aktien sind wieder in aller Munde. Was ist dran am Hype? Astrid Schuch, Chief Editor beim Portfolioportal wikifolio.com, gibt eine Orientierung.
Angefangen hat alles mit politischen Entscheidungen: Zum einen soll die US-Strafverfolgungsbehörde DEA eine Umstufung von Cannabis in eine niedrigere Gefahrenstufe planen. Und in Deutschland dürfen Erwachsene Cannabis seit dem 1. April auch für nicht-medizinische Zwecke anbauen und konsumieren – allerdings nur in Maßen. Der Handel mit der Droge ist weiterhin verboten. Der Berufswunsch „legaler Cannabis-Händler“ bleibt also vorerst unerfüllt.
Wie dem auch sei, der Rückenwind von der Politik ist da. Trader Fabian Roth von RKosmaFRoth hält die Aktie des kanadischen Cannabis-Unternehmen Canopy Growth in seinem wikifolio. Roth erklärt, was hinter dem Engagement steckt: „Der Cannabis-Sektor hat eine lange Konsolidierungsphase durchlebt. In den letzten Wochen ist das Handelsvolumen und das Momentum, teils auch getrieben durch positiven Newsflow, zurückgekehrt. Diese Faktoren haben den Sektor und auch Canopy Growth auf die Watchlist befördert. Ob nun die langfristige Trendwende gelingt, bleibt abzuwarten. Für Trader ist der Wert und auch der Sektor derzeit sehr interessant.“
Reinhard Seiser von Chartmax tradet die Canopy-Aktie, „da sie eine hohe Volatilität aufweist und mit relativ kleinem Spread gut handelbar ist“, kommentiert Seiser. Und weiter: „Die Cannabis-Freigabe in Deutschland finde ich für diese Aktie nur insofern relevant, als dadurch ein gewisser Fokus der Anleger auf Cannabis-Aktien gelenkt wird.“ Laut Seiser wurde der Anstieg der Branchenaktien verstärkt durch das Statement von US-Vizepräsidentin Kamala Harris, welche für die komplette Legalisierung in den USA eingetreten ist. Fundamental findet der Trader Canopy dennoch eher uninteressant, wie er selbst sagt: „Die haben noch nie einen Gewinn geschrieben und sind auch noch weit davon entfernt.“
Auch der Rest der Branche hat es ihm offenbar nicht sonderlich angetan, wie das folgende Statement belegt: „Pflanzen anbauen ist nicht unbedingt eine Raketenwissenschaft und somit ein Burggraben nicht vorhanden.“ Tatsächlich stecken die 4 bekanntesten Branchenplayer allesamt in den roten Zahlen. Da gibt’s also aktuell nicht einmal viel, was ein Burggraben verteidigen müsste. (DFPA/abg)
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