Kommentar zur US-Wahl: Trump als Chance für den Gesundheitssektor
Das von vielen Kommentatoren vorausgesagte Börsenchaos nach der Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten ist ausgeblieben. Im Gegenteil, der Dow Jones ist derzeit auf Rekordkurs. Die US-Märkte scheinen sich nach dem chaotischen Wahlkampf wieder stabilisiert zu haben. Auch Trump selbst gibt sich moderater, so merkt Ingo Grabowsky, Vertriebsdirektor der Investmentgesellschaft Lacuna an.
So ließen sich auch seine neuesten Aussagen zu Obamas Gesundheitsreform erklären, welche im Wahlkampf noch ein rotes Tuch für ihn und die Republikaner war. „Dieses politische Säbelrasseln hat die Kurse vieler Gesundheitstitel gedrückt, wodurch sich jetzt gute Einstiegsmöglichkeiten in den US-Markt bieten“, erklärt Grabowsky. Gerade weil Trump nun Obamacare lediglich „nachbessern“ wolle.
„Die Gesundheitsreform von Obama ist in ihrer jetzigen Form langfristig nicht finanzierbar. Insbesondere die gesellschaftliche Mitte wurde dadurch zu stark belastet“, kommentiert Prof. Michael Mullen, US-Berater des Bellevue Asset-Management-Teams. „Die Republikaner haben jetzt durch ihre stabile politische Mehrheit im US-Senat, Repräsentantenhaus und als Partei des Präsidenten einen großen Handlungsspielraum. Diesen werden sie zu sinnvollen Reformen nutzen, die langfristig den Versicherten und der Wirtschaft zugutekommen“, gibt sich Mullen optimistisch. Die politische Macht in den USA liege nun für mindestens zwei Jahre komplett bei den Republikanern. Diese könnten damit für klare Verhältnisse sorgen, was eine der größten Sorgen von Investoren, die politische Unsicherheit, sogar reduzieren könnte.
Obamacare hat rund 15 Millionen Amerikaner neu versichert. Allerdings hätten sich auch zehn Millionen Amerikaner für einen „opt-out“ aus dem System entschieden, was zu Verwerfungen in der finanziellen Kalkulation führte. Die Fördermittel auf Bundesebene könnten langfristig kaum aufrechterhalten werden, die Kosten explodieren von 43 Milliarden US-Dollar im Jahr 2016 auf geschätzte 106 Milliarden 2026. Dennoch sei eine komplette Abschaffung der Gesundheitsreform auch jetzt unwahrscheinlich. „Entscheidend ist vor allem die demographische Entwicklung der USA. Auch dort altert die Gesellschaft, was eine Weiterentwicklung des Gesundheitssystems unausweichlich macht. Die Kosten müssen reguliert, aber auch neue Technologien gefördert werden. An dieser grundlegenden Entwicklung werden die Republikaner nicht vorbei kommen, was den Gesundheitsbereich weiterhin zu einem lukrativen Anlagefeld macht“, so Mullen abschließend.
Quelle: Pressemitteilung Lacuna
Die Lacuna AG ist eine unabhängige Investmentgesellschaft mit Sitz in Regensburg. Das 1996 gegründete Unternehmen versteht sich als Anbieter neuartiger Investmentfonds- und Beteiligungskonzepte. Kernbranchen sind neben dem Engagement in Nischenmärkten die Sektoren Gesundheit und Umwelt. (mb1)