Konjunktur schützt vor Finanzmarktrisiken
Die Konjunktur läuft, die Prognosen wurden bis zuletzt nach oben revidiert und die Fiskalpolitik ist expansiv, beschreibt der Asset Manager Assenagon in einem Marktkommentar das aktuelle Kapitalmarktumfeld. Es gebe allerdings auch Risiken, wenn nicht nur monokausal auf die Geldpolitik geschaut werde, meint deren Chefvolkswirt Dr. Martin Hüfner. Der Aufschwung in den USA halte inzwischen rund zehn Jahre an und die Wachstumsraten könnten zurückgehen.
Ein weiteres Risiko besteht laut Hüfner in einem Einbruch des Welthandels. Die Amerikaner drohten, die Einfuhr von Stahl und Aluminium zu beschränken. China und Europa bereiten Gegenmaßnahmen vor. Auch in der Nafta (Nordamerikanische Freihandelsabkommen) und im China-Handel der USA gebe es Probleme.
Ein anderes Risiko sei eine noch stärkere Abschwächung des US-Dollar, meint der Experte. Diese würde vor allem Europa und China belasten. Vor einem möglichen Einbruch in China werde derzeit gewarnt, heißt es. Dort gebe es Ungleichgewichte, insbesondere eine hohe Verschuldung sowohl von Unternehmen und als auch des Staates. Beruhigend sei, dass China eine verantwortungsbewusst agierende Regierung habe.
Ein Einbruch an den Finanzmärkten zählt Hüfner als ein weiteres Risiko für die Konjunktur auf. Er würde zu Vermögensverlusten bei Konsumenten und zu einer Verteuerung der Investitionsfinanzierung führen. Das könnte die gesamtwirtschaftliche Nachfrage beeinträchtigen.
Speziell für die Europäische Union wäre eine Mehrheit europakritischer Parteien bei den Wahlen in Italien gefahrvoll. Sie könnte zu einem Austritt des Landes aus der Gemeinschaft führen. Bereits der Brexit habe zu erheblichen Verwerfungen geführt. Im Falle Italiens wären die Folgen noch größer, erwartet Hüfner. Das Land sei stärker in die europäische Wirtschaft integriert und es ist Mitglied des Euros, was auch währungspolitische Verwerfungen mit sich bringen würde, betont der Experte.
Schließlich komme auch die Geldpolitik als Gefahr für die Konjunktur hinzu. Ein falsches Wort des Chefs der US-Zentralbank könne die Märkte rund um den Globus erschüttern, warnt Hüfner.
Für den Anleger sei eine Rezession in absehbarer Zeit nicht zu befürchten, schreibt Hüfner in seinem Fazit. Die Konjunktur schaffe ein Umfeld, in dem es an den Finanzmärkten viele Risiken gebe. Sie sorge dafür, dass die Unternehmen profitabel sind und die Verbraucher Geld haben, heißt es weiter. Sie stütze, wenn es wie in den vergangenen Wochen zu Turbulenzen kommen sollte.
Quelle: Pressemitteilung Assenagon Asset Management
Assenagon Asset Management mit Sitz Luxemburg ist ein auf die Steuerung von Kapitalmarktrisiken spezialisierter Asset Manager. Das 2007 gegründete Unternehmen verwaltet Vermögenswerte von rund 20 Milliarden Euro. (TS1)