USA: „Kreditmarkt könnte Ausschlag für die Konjunktur geben“

Das weltweite Wachstum enttäuscht, doch die USA könnten sich 2016 als Insel der Stabilität erweisen. Dieser Ansicht ist James Carrick, Ökonom beim britischen Vermögensverwalter Legal & General Investment Management (LGIM). „Die US-Wirtschaft ist relativ geschlossen. Unsere Modelle lassen daher erwarten, dass es vor allem auf inländische Faktoren ankommt. Der niedrige Ölpreis hat bislang nicht für den erwarteten Wachstumsschub gesorgt, und damit rückt die Investitionstätigkeit der Unternehmen in den Fokus“, erklärt Carrick. Diese werde durch zwei Faktoren beeinflusst: Positiv durch die Entwicklung des amerikanischen Arbeitsmarkts und negativ durch die prekäre Lage am Markt für Unternehmensanleihen. „Es liegt nun an der US-Notenbank Fed, Vorsicht bei den geplanten Zinserhöhungen walten zu lassen, um für Stabilität zu sorgen“, so Carrick weiter.

Derzeit rechnet Carrick mit einem Wachstum von zwei Prozent in den USA. „Das entspricht dem Trend der letzten fünf Jahre, und in dieser Zeit hat sich der Arbeitsmarkt stark entwickelt“, sagt er. Daher erwartet er auch im laufenden Jahr weiter fallende Arbeitslosigkeit, die die Banken ermutigen sollte, Kredite für langlebige Konsumgüter und Hypotheken an die amerikanischen Haushalte auszugeben. „Das ist auch ein gutes Zeichen hinsichtlich der Kreditvergabe gegenüber Unternehmen, denn historisch korrelieren diese beiden Größen“, so der Ökonom.

Auch die jüngsten Umfragen zu den Konditionen der Kreditvergabe der Banken wiesen in diese Richtung. Dennoch warnt James Carrick davor, diese Zahlen zu optimistisch zu interpretieren, denn Bankkredite hätten seit der Finanzkrise für die Unternehmensfinanzierung an Bedeutung verloren. Daher könne eine Konzentration auf die Banken dazu führen, die Finanzierungsspielräume der Unternehmen zu überschätzen.

Stattdessen gewinne die Lage am Markt für Unternehmensanleihen an Bedeutung. Insbesondere im High-Yield-Segment rechnet der Ökonom 2016 mit einer schwierigen Lage. Niedrige Öl- und Rohstoffpreise dürften für eine Rekordzahl an Ausfällen bei Unternehmen aus diesem Sektor sorgen. „Die Gefahr ist, dass sich Investoren insgesamt abschrecken lassen und sich tendenziell aus der Anlageklasse zurückziehen. Und dabei dürfte auch die Erwartung steigender Leitzinsen eine Rolle spielen“, sagt Carrick. Käme es dazu, könnten auch „gesunde Unternehmen“ Problem bekommen, an Kapital zu kommen, und wären gezwungen, bei Investitionen und Neueinstellungen zu kürzen. Das dürfte sich wiederum auf die Kaufkraft der Konsumenten auswirken. Carrick rät allerdings dazu, auch diese Gefahr nicht zu überschätzen: „Viele Unternehmen haben das Kapital vom Kreditmarkt für Aktienrückkäufe verwendet. Bei diesen Unternehmen dürften sich schlechtere Bedingungen weniger stark auswirken als befürchtet. Darüber hinaus gibt es bislang kaum Anzeichen, dass die Kapitalmärkte für Unternehmen nicht mehr zugänglich sind.“

Quelle: Pressemitteilung LGIM

Legal & General Investment Management (LGIM) ist ein institutioneller Vermögensverwalter der Legal & General Group, einem 1836 gegründeten Finanzdienstleister mit Sitz in London. LGIM verwaltet ein Kundenvermögen in Höhe von rund 987 Milliarden Euro. (Stand: 30. September 2015) (JF1)

www.lgim.com

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