LBS-Immobilienmarktatlas 2015: Immobilienpreise an Nord- und Ostsee steigen weiter
Häuser und Eigentumswohnungen entlang der Nord- und Ostseeküste sowie auf den Inseln Schleswig-Holsteins sind in den vergangenen zwei Jahren nochmals teurer geworden. Am stärksten stiegen die Preise für Häuser auf der Insel Amrum. Als Alternative zu den Top-Lagen wurden Nachbar-Regionen, die günstigere Immobilienpreise aufwiesen, vermehrt nachgefragt. Das ergab eine Studie des Forschungsinstituts F+B in Zusammenarbeit mit der LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg.
Bereits von 2011 bis 2013 waren die Immobilienpreise in den untersuchten Gebieten um bis zu 43 Prozent gestiegen. Die höchsten Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser zahlen Interessenten auf den Inseln Sylt, Amrum und Föhr. Spitzenreiter bleiben die Sylter Gemeinden Kampen (18.793 Euro pro Quadratmeter) und Rantum (13.722 Euro pro Quadratmeter). An der Nordseeküste verzeichnet Sankt Peter Ording mit 3.341 Euro pro Quadratmeter ebenfalls eine deutliche Verteuerung gegenüber der letzten Erhebung (plus 26,9 Prozent). Günstiger bleiben trotz Preissteigerung Häuser an der Ostseeküste. Spitzenreiter sind Timmendorfer Strand (3.160 Euro pro Quadratmeter), Strande (2.906 Euro pro Quadratmeter) und Sierksdorf (2.737 Euro pro Quadratmeter). Ein ähnliches Bild liefert die Studie bei den Eigentumswohnungen: Auch hier führt die Insel Sylt mit Preisen von 11.355 Euro pro Quadratmeter in Kampen, gefolgt von Rantum (8.263 Euro pro Quadratmeter), Wenningstedt-Braderup (6.847 Euro pro Quadratmeter) und Westerland (6.114 Euro pro Quadratmeter). Die teuersten Eigentumswohnungen an der Ostseeküste gibt es laut Studie in Timmendorfer Strand (3.500 Euro pro Quadratmeter, plus 19,4 Prozent), Travemünde (2.789 Euro pro Quadratmeter, plus 17,6 Prozent) und Scharbeutz (2.784 Euro pro Quadratmeter, plus 22,3 Prozent).
„In den letzten Jahren suchten immer mehr Käufer nach Alternativen zu den hochpreisigen Wasserlagen“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende der LBS, Peter Magel. Beispielsweise werde statt auf Sylt nach Wohnraum auf anderen Inseln und entlang der Nordseeküste gesucht. Dieser Effekt wirke sich auf die Preise aus. Hohe Teuerungsraten zeigten sich seit 2011 für Häuser auf Amrum (57,6 Prozent), in St. Peter Ording (47 Prozent) und auf der Insel Föhr (40,8 Prozent). Auch in der Lübecker Bucht sei diese Veränderung rund um die hochpreisige Lage Timmendorfer Strand gut erkennbar. In den letzten vier Jahren erhöhten sich die Kaufpreise um 29 Prozent in Scharbeutz bis zu knapp 40 Prozent in Travemünde.
Dennoch bleibe Eigentum in Wassernähe auch weiterhin bezahlbar, so Magel. Die historisch niedrigen Zinsen für Baugeld bieten Chancen für potenzielle Käufer. Ausgehend von 650 Euro Kaltmiete monatlich für ein 120 Quadratmeter großes Haus könne man bei einem Zinssatz von 1,90 Prozent plus zwei Prozent Tilgung rund 200.000 Euro finanzieren. Zuzüglich der empfohlenen 20 Prozent Eigenkapital verfüge ein Käufer damit über eine Kaufsumme von rund 240.000 Euro. Damit lasse sich der Traum von einem Haus in Wassernähe beispielsweise in Neustadt i.H. (232.080 Euro) oder Eckernförde (228.360 Euro) erfüllen, genauso wie in der Umgebung von St. Peter Ording (zum Beispiel Garding und Umland für 184.080 Euro).
Quelle: Pressemitteilung LBS
Die LBS-Gruppe betreibt das Bauspargeschäft der Sparkassen-Finanzgruppe. Sie besteht aus neun Landesbausparkassen mit regional abgegrenzten Geschäftsgebieten. Die Unternehmensgruppe betreut 10,8 Millionen Bausparverträge mit einem Volumen von 286,5 Milliarden Euro. (mb1)