Marktbericht: Charterraten bei Containerschiffen sind unbefriedigend
Die Erholung der Schifffahrtsmärkte hat sich in den Sommermonaten verlangsamt. Während die Frachtraten in den Segmenten Container, Dry Bulk und Tanker zum Teil starke Schwankungen aufwiesen, zeigten sich die Charterraten in allen drei Segmenten relativ stabil. Unbefriedigend und nicht ausreichend, den gesamten Kapitaldienst zu leisten, sind gleichwohl die Raten bei Containerschiffen vor allem bis zu 8.000 Twenty-foot Equivalent Unit (TEU). Im Dry Bulk- und Tankersegment ist das Zeitcharterratenniveau insgesamt auskömmlich. Das sind Ergebnisse des Marktberichtes „Shipping Quarterly 3/2014“ der HSH Nordbank (HSH).
Für alle drei Segmente gelte, dass die Überkapazitäten und das Orderbuch das Aufwärtspotenzial der Charterraten stark beschränkten. Die besten Chancen auf höhere Zeitcharterraten sehen die Marktexperten der HSH bei den größeren Containerschiffen, die ab Ende 2015 am meisten von der sich erholenden Weltkonjunktur profitieren sollten.
Positiv entwickeln sollte sich die Nachfrage nach Containerschiffen. Für 2014 und 2015 rechnet die HSH mit Steigerungsraten von sechs beziehungsweise sieben Prozent. Vor allem die Konjunkturerholung in den USA treibe das Wachstum. Demgegenüber laufe das Flottenwachstum dem Nachfragewachstum geringfügig hinterher. Die momentan zu beobachtende Verringerung des Neubestellvolumens werde ab 2016 zu einer weiteren Verlangsamung des Flottenwachstums führen.
Die sich aus dieser Marktlage ableitenden Verbesserungen in Form von höheren Charterraten werden nur bei Schiffen über 8.000 TEU zu beobachten sein. Im Segment von 4.000-8.000 TEU werde die Verbesserung zeitverzögert eintreten. Die kleineren Subsegmente würden dagegen von der Erholung nicht profitieren.
Ursache für die unterschiedliche Entwicklung in den verschiedenen Größenklassen sei der anhaltende Kaskadeneffekt, die Verdrängung von kleineren Schiffen durch die jeweils größeren. Aus diesem Grund werden auch Ende 2015 noch nicht alle Containerschiffe in der Lage sein, ihren Kapitaldienst in vollem Umfang zu leisten.
Quelle: Marktbericht HSH Nordbank
Die HSH Nordbank AG ist eine norddeutsche Regionalbank, die am 2. Juni 2003 aus der Fusion der Hamburgischen Landesbank mit der Landesbank Schleswig-Holstein hervorgegangen ist. Sie konzentriert sich auf das Geschäft mit inhabergeführten Unternehmen des gehobenen deutschen Mittelstands und deren Inhabern. Daneben ist die Bank ein internationaler Spezialfinanzierer in den Bereichen Shipping und Energy & Infrastructure. Sie beschäftigt weltweit rund 2.700 Mitarbeiter und hat eine Konzernbilanzsumme in Höhe von 112,6 Milliarden Euro. (Stand: 30. Juni 2014) (TH1)