Marktkommentar: Keine Gefahr für ein erneutes Taper Tantrum
Das sogenannte „Taper Tantrum“ bezeichnet die Ausverkaufsreaktion der Anleihe- und der Aktienmärkte im Mai 2013. Damals gab die US-Notenbank bekannt, die Anleihekäufe zu reduzieren. Aktuell hätten die Bilanzen der Zentralbanken wieder Priorität bei Anleiheinvestoren, glaubt Dr. John L. Bellows, Portfoliomanager und Researchanalyst bei der auf Anleihen spezialisierten Legg Mason-Tochtergesellschaft Western Asset Management. Die Notenbank plane ihre Bilanz langsam und schrittweise zu verkleinern und obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) einige Jahre hinterher sei, habe auch sie signalisiert, in dieselbe Richtung zu gehen. „Der vielleicht wichtigste Unterschied zu 2013: Aktuell sind die Zentralbanken deutlich erfolgreicher damit, die Erwartungen des Marktes aufrecht zu halten, dass die entgegenkommende Geldpolitik Bestand haben wird. Sollte ihnen das auch weiterhin gelingen, laufen wir keine Gefahr, ein erneutes Taper Tantrum zu erleben“, lautet das Fazit von Bellows.
„Die Zentralbanken haben sehr deutlich gemacht, dass Bilanzanpassungen kein Anzeichen dafür sind, von ihrer insgesamt entgegenkommenden Linie abzuweichen. Und bisher haben sie mit der Kommunikation dieser Botschaft Erfolg“, stellt Bellows klar. „Die negative Korrelation zwischen Anleihen und risikoreichen Assets wird wahrscheinlich weiter anhalten, wie es schon 2013 der Fall war. Es ist jedoch der Ausgangspunkt der Vermögenswerte, der ausschlaggebend ist. Und der ist beispielsweise für Schwellenländer aktuell deutlich besser als in 2013“, führt Bellows weiter aus.
Es wären die Marktteilnehmer gewesen, die im Mai 2013 Schwierigkeiten hatten zwischen den Anleihekäufen und einer weiter gefassten entgegenkommenden Geldpolitik zu unterscheiden“, glaubt Bellows. „Erfreulicherweise scheint es dieses Mal so, als ob der Markt nicht wieder dieselben Fehler begeht“, stellt der Fondsmanager fest. In den USA sei der Marktpreis für kurzfristige Zinssätze in diesem Jahr gesunken. Und in Europa hätte die aktuelle Kommunikation über ein mögliches Ende der Anleihenkäufe wenn nur sehr geringe Auswirkungen auf die kurzfristigen Zinssätze.
Quelle: Pressemitteilung Legg Mason
Legg Mason mit Hauptsitz in Baltimore, Maryland, USA, ist eine globale Investmentmanagement-gesellschaft. Western Asset Management ist eine auf festverzinsliche Wertpapiere spezialisierte Investmentgesellschaft, die im Dezember 1986 von Legg Mason erworben wurde.(TS1)