Marktkommentar: Renditeniveau und Zinskurve kein Grund zum Handeln

Die Annäherung der Zehn-Jahresrendite US-amerikanischer Staatsanleihen an das Renditeniveau von drei Prozent hat in den USA eine Debatte entfacht, ob ein Überschreiten dieses Niveaus Auslöser eines wirtschaftlichen Abschwunges sein könnte, schreibt der Asset Manager Alpha Beta in einem Marktkommentar. Jenseits der Aktienmärkte könnte ein Renditeanstieg einen Abschwung im Häusermarkt einleiten, da dieser Zinssatz eine wichtige Referenz für die Hypothekenzinsen darstelle, befürchteten die Kapitalmärkte. Zwar führten höhere Treasury-Zinsen fast zwangsläufig zu höheren (privaten) Finanzierungskosten, allerdings lasse sich statistisch begründet aus den vergangenen Jahrzehnten kein zuverlässiges Signal für eine nachfolgende Rezession bei einem Überschreiten des Drei-Prozent-Niveaus ablesen, meinen die Experten.

Dies liege unter anderen an dem Umstand, dass das Zinsniveau in den USA seit der zweiten Ölpreiskrise Ende der siebziger Jahre und dem Höchststand der zehnjährigen Renditen bei rund 15,8 Prozent im Herbst 1981 fortlaufend gesunken sei und im Sommer 2016 unter 1,5 Prozent gefallen ist, sagt Daniel Hardt, Senior Portfolio Manager bei Alpha Beta Asset Management. Weiter erklärt der Experte: „Aus unserer Sicht ist es noch verfrüht, vor einer langanhaltenden Periode steigender Zinsen in den USA zu warnen. Wir halten es zwar für wahrscheinlich, dass der seit den achtziger Jahren anhaltende Trend fallender Zinsen nun ein Ende findet, dennoch bedürfte es einer länger anhaltenden Periode starken Wachstums und zunehmender Inflation, um die langfristigen Zinsen kontinuierlich ansteigen zu lassen.“ Aber auch in einem solchen Szenario wäre eine Rezession keine automatische Folge, da starkes Wachstum gleichzeitig zu höheren Gewinnen der Unternehmen und höheren Einkommen bei Arbeitnehmern führen sollte, heißt es weiter. Bei einem Anstieg der Inflation komme es auf die Geschwindigkeit und die Volatilität der Inflationserwartungen an. Sei der Anstieg langsam und gut abschätzbar, dürfte der Schaden für die Wirtschaft begrenzt bleiben, lautet die Prognose.

Zu den Befürchtungen einer entstehenden, inversen Zinskurve heißt es im Kommentar: „Als Hauptgrund für die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen einer inversen Zinsstruktur gilt die schwindende Bereitschaft des Bankensektors zur Kreditvergabe. In einem solchen Zinsumfeld müssen Banken für die Refinanzierung mehr zahlen als sie über die die Kreditvergabe verdienen. Gleichzeitig nimmt die Nachfrage nach längerfristigen Krediten zu, um mit kurzfristige Anlagen Gewinne zu erwirtschaften beziehungsweise um das Geld auf dem Festgeldkonto für zukünftige Investitionen nahezu verlustfrei zu parken.“ Die Reaktion der Banken sei dann oftmals eine eingeschränkte Kreditvergabe oder höhere Risikoaufschläge.

Für das Risikomanagement von Alpha Beta spiele dieses Signal eine untergeordnete Rolle, da eine drohende Rezession nicht zwangsläufig fallende Aktienmarktkurse nach sich ziehen würde. Im Jahr 2000 habe die inverse Zinsstruktur einen guten Ausstiegsmoment für Aktienmarktinvestoren signalisiert. Allerdings hätte das Risikosignal Aktieninvestoren auch bereits im Juli 2006 vor Kursrückgängen gewarnt, obwohl der Aktienindex S&P 500 erst 15 Monate später seinen Höchstwert erreichte, rufen die Experten in Erinnerung.

Quelle: Marktkommentar Alpha Beta Asset

Die Alpha Beta Asset Management GmbH (vormals Gauly Dittrich van de Weyer Asset Management GmbH) mit Sitz Frankfurt am Main ist ein unabhängiger Asset Manager mit Fokus auf aktive Asset Allokation und Risikomanagement, der sich sowohl an institutionelle als auch private Anleger richtet. Das Unternehmen verwaltet eigene Publikumsfonds sowie Spezialfondsmandate. (TS1)

www.abam-gmbh.com

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