Marktkommentar: "Steht der Bullenmarkt vor dem Ende?"

Der Bullenmarkt bei globalen Aktien dauert schon bald neun Jahre. Damit handelt es sich um eine der längsten bisher aufgezeichneten Aufschwung-Phasen. Da die Bewertungskennzahlen von US-Aktien vor kurzem das Niveau von 1929 erreicht haben, fragen sich jetzt viele Anleger, ob dieser Hausse bald die Puste ausgeht. Das schreibt Jan Sytze Mosselaar, Aktien-Portfoliomanager im Conservative Equities-Team bei der Fondsgesellschaft Robeco, in einem Marktkommentar.

Die beiden vergangenen Jahre seien durch eine Kombination äußerst günstiger Faktoren geprägt gewesen, die laut Sytze auf Dauer kaum bestehen bleiben dürften. Die jährlichen Renditen an den globalen Aktienmärkten haben ein rekordhohes Niveau erreicht. Vom 30. Juni 2016 bis zum 30. Juni 2018 erzielten der MSCI All Countries World- und der MSCI Emerging Markets-Index eine annualisierte Rendite von rund 15 Prozent beziehungsweise 16 Prozent. Das sei fast das Doppelte des erwarteten und historischen weltweiten Durchschnitts von acht Prozent pro Jahr.

Gleichzeitig waren die Schwankungen am Markt nur etwa halb so hoch wie der historische Durchschnittswert. In den 24 Monaten von Juli 2016 bis Juni 2018 betrug die Volatilität des MSCI World durchschnittlich rund acht Prozent – Sytze zufolge ein niedriger Wert, unabhängig davon, welcher Maßstab anlegt werde. Ende 2017 fiel die gleitende Ein-Monats-Volatilität sogar auf unter vier Prozent. Derart geringe Schwankungen verzeichneten normalerweise die Rentenmärkte, die Investoren gleichzeitig höhere Sicherheiten versprechen.

In der Vergangenheit lag die Marktvolatilität bei Aktien im Durchschnitt näher an 15 Prozent, auch wenn es Phasen sowohl mit deutlich niedrigeren als auch höheren Werten gegeben hat. „Da die Schwankungsintensität in der Vergangenheit dazu tendierte, zum Mittelwert zurückzukehren, ist ein langer Zeitabschnitt mit äußerst geringer Volatilität unserer Meinung nach unwahrscheinlich. Deshalb könnte die sprungartige Zunahme der Schwankungen Anfang Februar und Ende März 2018 ein Hinweis darauf sein, dass jetzt ein neuer Zeitabschnitt mit höherer Volatilität vor uns liegt. Das ist ein Szenario, welches wir in unseren Conservative-Strategien favorisieren, da wir in genau so einem Umfeld eine höhere Chance haben, besser als der Markt abzuschneiden und zu einem stabileren Portfolio beizutragen“, so Sytze.

Ein weiteres wichtiges Element der derzeitigen Marktbedingungen sei die im Vergleich zu defensiven Aktien deutlich bessere Performance zyklischer Wachstumstitel. Für die Endphase eines starken  Bullenmarktes sei dies nicht ungewöhnlich. Die bedeutendste Trendwende in dieser Aufschwung-Phase ereignete sich im Juli 2016, als zyklische Sektoren allmählich eine deutlich bessere Performance erzielten als defensive.

Dieser Trend, dass zyklische Aktien die Wertentwicklung von defensiven, dividendenstarken Papieren übertreffen, sei in den vergangenen beiden Jahren beständig zu beobachten gewesen. Als Folge hiervon hinkten der „Minimum-Volatility“- und der „High-Dividend“-Faktor in den Industrie- wie auch in den Schwellenländern dem Markt mit großem Abstand hinterher. Andersherum sei es aufgrund dieser Trends nicht überraschend, dass der Faktor Momentum gut funktionierte, ganz besonders in den vergangenen zwölf Monaten.

Laut Sytze sei es sehr schwierig, das richtige Timing dafür zu finden, wohin sich die Märkte und Faktoren auf kurze Sicht bewegen. Doch angesichts der starken Zuwächse, die in den vergangenen Jahren an den globalen Aktienmärkten zu beobachten waren, dürften die Renditen an der Börse in Zukunft deutlich niedriger ausfallen und sich eher im Rahmen der langfristigen Durchschnittswerte bewegen. Umgekehrt würden die Volatilitätswerte voraussichtlich beträchtlich steigen. „Vor diesem Hintergrund sollten Anleger, die von einer Rückkehr zur Normalität überzeugt sind, besser nach vorne und nicht in den Rückspiegel schauen. Denn um richtig gewappnet für die absehbaren Entwicklungen so sein, sollten Investoren jetzt dafür sorgen, dass ihre Aktienpositionen mit ihren langfristigen Erwartungen in Einklang stehen“, rät Sytze.

Quelle: Marktkommentar Robeco

Die Fondsgesellschaft Robeco mit Sitz in Rotterdam ist eine Tochtergesellschaft der japanischen Investmentbank Orix Corporation. (JF1)

www.robeco.de

Zurück

Wirtschaft, Märkte, Studien

Europäische Banken haben in den vergangenen Monaten eine ordentliche ...

Engpässe in der Flugzeugproduktion treffen auf eine wachsende Nachfrage nach ...

Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.
In dieser Übersicht können Sie, einzelne Cookies einer Kategorie oder ganze Kategorien an- und abwählen. Außerdem erhalten Sie weitere Informationen zu den verfügbaren Cookies.
Gruppe Essenziell
Name Contao CSRF Token
Technischer Name csrf_contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der Website vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen . Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name PHP SESSION ID
Technischer Name PHPSESSID
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Cookie von PHP (Programmiersprache), PHP Daten-Identifikator. Enthält nur einen Verweis auf die aktuelle Sitzung. Im Browser des Nutzers werden keine Informationen gespeichert und dieses Cookie kann nur von der aktuellen Website genutzt werden. Dieses Cookie wird vor allem in Formularen benutzt, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. In Formulare eingegebene Daten werden z. B. kurzzeitig gespeichert, wenn ein Eingabefehler durch den Nutzer vorliegt und dieser eine Fehlermeldung erhält. Ansonsten müssten alle Daten erneut eingegeben werden.
Erlaubt
Gruppe Analyse
Name Google Analytics
Technischer Name _gat,_ga_gid
Anbieter Google
Ablauf in Tagen 1
Datenschutz https://policies.google.com/privacy
Zweck Tracking
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name Contao HTTPS CSRF Token
Technischer Name csrf_https-contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der verschlüsselten Website (HTTPS) vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen. Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name FE USER AUTH
Technischer Name FE_USER_AUTH
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Speichert Informationen eines Besuchers, sobald er sich im Frontend einloggt.
Erlaubt