Marktkommentar: "US-Unternehmen dürften von Trumps Politik profitieren"
Aus Sicht von Dominic Rossi, Global Chief Investment Officer für Aktien bei der Fondsgesellschaft Fidelity International, wird kaum etwas die Aktienmärkte im kommenden Jahr so sehr beeinflussen wie der neue US-Präsident. So dürfte in 2017 das Donald-Trump-Motto „Amerika zuerst“ zu einem Mantra für Anleger werden. Zwar müssten sie angesichts der Unwägbarkeiten der Trump-Regierung mit Phasen hoher Volatilität rechnen. Auch würden die Rahmenbedingungen für hoch bewertete defensive Werte schwieriger. Insgesamt aber dürfte die Politik der künftigen US-Regierung Risikoanlagen unterstützen, so die Einschätzung Rossis.
„Dabei wird insbesondere der US-Markt seine globale Vormachtstellung behaupten. Denn Trump geht es vor allem um eines: Wachstum. Die neue Regierung wird der US-Wirtschaft über Steuersenkungen und höhere Staatsausgaben neuen Schwung verleihen. Und das ist für amerikanische Unternehmen gut. Deren Gewinne sind, nach zwei Jahren Stagnation, schon vor der Wahl gestiegen. Wir gehen basierend auf unserem internen Prognosemodell von einem Gewinnwachstum von 11,2 Prozent und einer Eigenkapitalrendite von 16,2 Prozent für 2017 aus.
Dazu könnte eine Rückholung der Barmittel in Höhe von einer Billion US-Dollar, die die S&P-500-Firmen auf ihren Bilanzen im Ausland haben, für Investitionen, Fusionen und Übernahmen sowie für höhere Renditen für Aktionäre über Dividenden und Aktienrückkäufe sorgen. In Europa dürften zwar die anstehenden Wahlen für mehr Schwankungen sorgen, insgesamt wäre eine stärkere US-Wirtschaft für den europäischen Markt aber positiv. Nicht ganz so eindeutig ist der Ausblick für die Schwellenländer. Zwar bedeutet ein kräftigeres US-Wachstum auch für sie günstigere Rahmenbedingungen. Aber nur, wenn protektionistische Maßnahmen ausbleiben. Zudem würden manche Emerging Markets unter einem stärkeren Dollar, der Gegenwind für die Rohstoffpreise bedeutet, leiden.
Auf Branchenebene dürften Pharma- und Finanzwerte sowie ausgewählte Technologieunternehmen profitieren. Banken sollte die Reflationierung der Wirtschaft sowie eine weniger strenge Regulierung unter Trump zugutekommen. Pharmatitel wiederum dürften sich aufgrund ihrer Innovationskraft, ihrer prall gefüllten Medikamenten-Pipeline und ihrer attraktiven Bewertung nach der zuletzt schwachen Performance gut entwickeln“, so Rossi.
Quelle: Marktkommentar Fidelity
Fidelity International ist eine inhabergeführte und unabhängige Fondsgesellschaft, die aktiv gemanagte Investmentfonds und Altersvorsorgelösungen anbietet. Fidelity International wurde 1969 als international ausgerichtete Investmentgesellschaft des 1946 in Boston gegründeten Vermögensverwalters Fidelity Investments errichtet. Das Unternehmen besitzt Niederlassungen in 24 Ländern weltweit und verwaltet Vermögen in Höhe von 258 Milliarden Euro. (JF1)