Marktreport: Immobilien-Crowdinvesting in Deutschland nimmt Fahrt auf
Crowdinvesting ermöglicht die Teilhabe an konkreten Immobilienprojekten mit Beträgen ab zehn Euro. Diese Form der Investition ist noch recht neu in Deutschland, nimmt aber zu. Von den seit 2012 insgesamt 47 berücksichtigten Deals wurden allein 60 Prozent in 2016 realisiert. Diese Ergebnisse liefert der neue Spezial Report „Real Estate Crowdinvesting“ der Beratungsgesellschaft Flatow Advisory Partners (FAP).
Im Jahr 2015 wurde auf insgesamt acht Plattformen eine Gesamtsumme von 22,7 Millionen Euro für 16 Immobilienprojekte eingesammelt. Davon entfielen 17,5 Millionen Euro (77 Prozent) auf drei Plattformen. Im laufenden Jahr 2016 konnten bislang sieben Plattformen erfolgreich Investitionsphasen über insgesamt 19,1 Millionen Euro für 28 Immobilienprojekte abschließen. Davon entfielen 15,3 Millionen Euro (80 Prozent) auf drei Plattformen. Laut Studie betrug das Crowdkapitalvolumen pro Immobilie durchschnittlich rund 600.000 Euro.
Für das Gesamtjahr 2016 prognostiziert FAP ein Kapitalvolumen in Höhe von insgesamt rund 28 Millionen Euro, womit Immobilienprojekte mit einem Marktvolumen von rund 335 Millionen Euro mitfinanziert werden. Crowdinvesting-Plattformen fokussieren sich bisher auf die Immobilien-Assetklasse Wohnen. Vermehrt werden nun auch die Assetklassen Büro, Retail, Logistik, Pflege, Studenten- und Mikro-Appartements ins Auge gefasst. Beliebte Risikoklassen sind Projektentwicklung, Revitalisierung, Sanierung und Value-Add, so der FAP-Spezial-Report.
Jörg Scheidler, Managing Director bei FAP, sagt: „Als junges, rasch wachsendes Marktsegment ist Crowdinvesting hochspannend. Es ist eine neue Anlageform, die sich weiter entwickeln und als eigenständiger Markt herauskristallisieren wird.“
Tim Bütecke, Gründer von der Crowdinvesting-Plattform Exporo, sagt: „Unsere Vision ist es, den professionellen Immobilienmarkt für jedermann zu öffnen. Es ist nicht plausibel, warum nur Großinvestoren oder vermögende Menschen den lukrativen Immobilienfinanzierungsmarkt beherrschen sollten. Unsere Erfolgsstory gibt uns recht und wir freuen uns auf die Zukunft.“
Mark Heydenreich, Geschäftsführer der Fortis Wohnwert Group, ein Immobilienunternehmen, das bereits vier Immobilienprojekte mit Crowdfunding umgesetzt hat, erwartet eine deutliche Zunahme dieser Anlageform in den kommenden Jahren: „Auch wir sind fest davon überzeugt, dass die Immobilien- und Finanzwirtschaft immer digitaler wird und antizipieren diese Entwicklung.“
Quelle: Pressemitteilung FAP
Die Exporo AG mit Sitz in Hamburg wurde im Jahr 2014 gegründet und ist eigenen Angaben zufolge die größte deutsche Crowdinvesting-Plattform für Immobilien. Private Anleger können dort mit Summen ab 500 Euro professionelle Immobilienprojekte finanzieren und erhalten nach einer festgelegten Laufzeit ihr Investment zuzüglich Rendite zurück. Seit 2014 hat das Fintech-Start-up 18 Immobilienprojekte mitfinanziert und über 25 Millionen Euro Kapital vermittelt.
Die Fortis Wohnwert Group ist spezialisiert auf Eigentumswohnungen zum Selbstausbau in Berliner Mehrfamilienhäusern.
Die Flatow Advisory Partners GmbH (FAP) ist ein Beratungsunternehmen für die Beschaffung und Strukturierung von Kapital für Immobilieninvestments und Projektentwicklungen in Deutschland. FAP mit Hauptsitz in Berlin wurde im Jahr 2005 gegründet. (JF1)