Marsh-Studie: Spannungen erhöhen Länderrisiken

Die Zunahme geopolitischer Spannungen, politisch motivierte Gewalt und innerstaatliche Konflikte in Kombination mit sinkenden Rohstoffpreisen verschärfen die politischen Risiken und stellen international agierende Unternehmen vor vielfältige Herausforderungen. Dies geht aus der „Political Risk Map 2015“ und dem zugehörigen Bericht „Growing political risk in the year ahead and beyond“ von Marsh hervor, einem Industrieversicherungsmakler und Risikoberater.

Basierend auf Daten von Business Monitor International (BMI) enthält die Erhebung Auswertungen des Gesamtrisikos für 185 Länder. Die Risiken sind dabei in drei Kategorien unterteilt: politische Risiken, makroökonomische Risiken und operationelle Risiken.

Zu den wichtigsten Erkenntnissen des Berichts gehören die potenziellen Auswirkungen sinkender Rohölpreise auf ölexportierende Länder. Während niedrigere Ölpreise vielen ölimportierenden Ländern und der Weltwirtschaft insgesamt zugutekommen können, werde sich eine längere Schwächephase auf Länder, die auf Einnahmen aus dem Ölexport zum Ausgleich ihrer Staatshaushalte angewiesen sind, möglicherweise negativ auswirken. So stuft BMI für die Länder Angola, Tschad, Äquatorialguinea, Iran und Venezuela das Risiko einer weiteren Verschlechterung ihres politischen Risikoprofils für den Fall eines anhaltenden Ölpreisverfalls als „hoch“ ein.

In Nahost und Nordafrika, der Ukraine, in Thailand und Hongkong gab dem Bericht zufolge zudem politisch motivierte Gewalt Anlass zu Sorge. Auch in anderen Regionen könnte es 2015 zu Unruhen und Gewalt kommen. Dies gilt insbesondere für Länder, in denen die Besorgnis der Bevölkerung über die Wirtschaftslage wächst und/oder alternde Machthaber seit langem die politischen und wirtschaftlichen Geschicke lenken.

„Zu den bemerkenswerteren Trends der letzten Jahre gehört die klare Abgrenzung zwischen Schwellenländern mit und ohne attraktivem Investitionsumfeld für international tätige Unternehmen“, sagt Yoel Sano, Head of Global Political and Security Risk bei BMI. „So bergen China, Indien und Indonesien dank sinnvoller politischer und wirtschaftlicher Reformen ein erhebliches Potenzial für ausländische Investoren, während die Lage in Russland – unter anderem wegen der Annexion der Krim und der daraus resultierenden Wirtschaftssanktionen durch die USA und andere westliche Staaten – unverändert problematisch ist. Auch in Bezug auf Brasilien und Südafrika ist Skepsis angebracht.“

Das politische Risiko dürfte laut Bericht auch 2015 in vielen Teilen der Welt auf hohem Niveau verharren. Daher sollten sich Unternehmen mit internationalem Engagement auf die wichtigsten Einflussfaktoren für die Länder und Regionen, in denen sie tätig sind, vorbereiten und ein vorausschauendes Risikomanagement betreiben. „Nur so gelingt es ihnen, umfassende Pläne zum Umgang mit den verschiedensten Risiken zu entwickeln, um ihre strategischen Interessen sowie Investitionen zu schützen“, sagt Tobias Federkeil, Experte für politische Risiken bei Marsh. Wie schnell sich politische Krisen zu einem Geschäftsrisiko entwickeln können, hätten viele deutsche Unternehmen erst jüngst im Russland-Ukraine-Konflikt erfahren. „Die Möglichkeiten, sich über den Versicherungsmarkt gegen politische Risiken abzusichern, sind gut; Kapazitäten sind vorhanden und Deckungen werden typischerweise mit mehrjährigen und unkündbaren Laufzeiten angeboten – sofern die Krise noch nicht akut ist“, so Federkeil.

Auch wenn für die meisten Unternehmen das Hauptaugenmerk auf das Jahr 2015 gerichtet sei, sollten sie ihre Risiken langfristig betrachten. Denn der Bericht zeigt unter anderem auf, dass 2017 viele Weichen für politische Entwicklungen gestellt werden: So tritt im Januar 2017 ein neuer US-Präsident sein Amt an, in Großbritannien kommt es möglicherweise zum Referendum über die EU-Mitgliedschaft, und in Frankreich, Deutschland, Hongkong, Iran, Südkorea und anderen Ländern finden Wahlen statt, deren Ausgang die regionale politische Landschaft beeinflussen werde.

Quelle: Pressemitteilung Marsh

Der Industrieversicherungsmakler und Risikoberater Marsh beschäftigt rund  26.000 Mitarbeiter in einem weltweiten Netzwerk. Für die Marsh GmbH sind in Deutschland rund 700 Mitarbeiter an den Standorten Berlin, Detmold, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig, München und Stuttgart tätig. Marsh ist eine hundertprozentige Tochter von Marsh & McLennan Companies, ein globales Dienstleistungsunternehmen, das Kunden Beratung und Lösungen in den Bereichen Risikomanagement, Unternehmensstrategie und Personalmanagement bietet. (mb1)

www.deutschland.marsh.com

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