Merck Finck "Wochenausblick": "Weitere US-Leitzinsanhebung trotz Inflation unwahrscheinlich"
Mit dem neuen Monat richten sich die Blicke der Börsianer zunehmend auf den 14. Juni: Denn dann wird die US-Notenbank Fed ihre nächsten Sitzungsbeschlüsse bekannt geben, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen „Wochenausblick“. „Wir rechnen trotz des in den USA anhaltenden Kerninflationsdrucks bei der nächsten Fed-Sitzung am 14. Juni nicht mit einer weiteren Leitzinsanhebung“, so Greil.
Der Chefstratege von Merck Finck verweist darauf, dass „die Fed angesichts der verschärften Finanzierungsbedingungen und der anhaltenden Unsicherheit im amerikanischen Bankensektor wohl nur bei nochmal deutlich zunehmendem Inflationsdruck ihren Leitzins noch weiter nach oben schrauben würde“. Greil: „Weitere US-Bankenpleiten wären bei Leitzinsniveaus über sechs Prozent wahrscheinlicher als bei den derzeitigen fünf bis 5,25 Prozent.“
Kommende Woche werden vor allem am Montag (6. Juni 2023) der „ISM“-Einkaufsmanagerbericht und die US-Auftragseingänge weitere Schlüsse hinsichtlich der unserer Meinung nach heraufziehenden milden US-Rezession geben. Laut Greil „ist die drohende US-Rezession ein Hauptgrund dafür, warum die Fed in diesem Jahr kaum weiter an der Leitzinsschraube drehen dürfte“. In den USA steht am Mittwoch (8. Juni) zudem die Handelsbilanz für April an, genauso wie ebenfalls am Mittwoch in China (für Mai) sowie in Deutschland (für April) am Montag (6. Juni). Außerdem kommen am Dienstag (7. Juni) die finalen Mai-Einkaufsmanagerindizes für Europa inklusive Deutschlands, die USA sowie Japans.
Weitere wichtige Veröffentlichungen für Deutschland sind laut Greil die Auftragseingänge der Industrie am Dienstag sowie ihre Produktion ebenfalls im April am Mittwoch. Auf asiatischer Seite stehen am Montag ein Dienstleistungs-Einkaufsmanagerindex für Mai, am Mittwoch die Handelsbilanz für denselben Monat sowie am Freitag (9. Juni) die Inflations- und Produzentenpreisdaten für Mai im Mittelpunkt. (DFPA/JF1)
Merck Finck begleitet Vermögen von Privatkunden, mittelständischen Unternehmen sowie Institutionen wie Kirchen und Stiftungen. Von 13 Standorten aus werden unter anderem Private Banking- und Vermögensverwaltungsdienstleistungen angeboten. Merck Finck ist Teil der Quintet Private Bank, die mit örtlichen Banken an 45 Standorten in sechs europäischen Ländern vertreten ist.