Metzler Private Banking: Investment-Strategie 2015
Nach vier Jahren mit stagnierenden beziehungsweise leicht sinkenden Gewinnen verzeichneten die Unternehmen im Jahr 2014 erstmals wieder einen Zuwachs ihrer Nettoergebnisse. „Diese Entwicklung sollte sich 2015 und 2016 nicht nur fortsetzen, sondern sogar verstärken“, sagt Frank Naab, Leiter des Portfoliomanagements beim Metzler Private Banking. Aktien seien zwar nicht mehr billig, aber auch nicht teuer. Daher sei der Bewertungsspielraum für europäische Aktien auch nach den Kursavancen in den vergangenen Monaten noch nicht ausgeschöpft.
Für Investments in europäische Aktien spreche zudem das im Gegensatz zu den USA noch bestehende Steigerungspotenzial bei den Gewinnmargen der Unternehmen. Auf den ersten Blick seien US-Titel zwar attraktiver - auf den zweiten Blick hält Naab aber Zweifel für angebracht, ob die US-Unternehmen ihre hohen Gewinnmargen werden halten können. Denn die hohen US-Margen seien nicht nur operativ bedingt, sondern zu einem Großteil auch einer sehr geringen Zins- und Steuerlast in den vergangenen Jahren geschuldet. Die Zinsen in den USA dürften zukünftig aber nicht mehr weiter sinken. Gleiches gelte für die Steuerlast, da mittlerweile ein Großteil der Verlustvorträge der Unternehmen aufgebraucht sei, so Naab.
Als „fatal“ empfänden die Metzler-Experten die Vorliebe der Deutschen für festverzinsliche Wertpapiere. Sie würden sich damit freiwillig einer schleichenden Enteignung aussetzen und beharrlich attraktive Anlagealternativen ignorieren. Damit einher propagierten sie ein Risikoverständnis, das über das Ausmaß möglicher Kursschwankungen am Aktienmarkt hinausgehe.
An der Devisenfront sei ein weiterer Rückgang des Euro beziehungsweise ein Erstarken des US-Dollar angesichts der gegensätzlichen Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantiks nicht auszuschließen. Kapitalanleger könnten von einer solchen Devisenkonstellation profitieren, indem sie auf US-Anleihen setzen und sich damit eine höhere Rendite sichern, als in der Eurozone zu erzielen wäre. Jedoch könne die Wechselkursbewegung eines Kalendertages die Kuponzahlung eines ganzen Jahres aufzehren, mahnt Naab. Für einen Euro-Anleger sollten Dollar-Investments in Rentenpapieren deshalb auch immer einen strategischen Charakter im Gesamtportfolio haben und mehr sein als eine reine Währungsspekulation.
Quelle: Pressemitteilung Metzler Private Banking
Die B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA ist eine Privatbank mit Sitz Frankfurt am Main. Sie ist im Schwerpunkt in den Geschäftsfeldern Vermögensverwaltung und Investmentbanking tätig. Das 1674 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 750 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen in Höhe von mehr als 57 Milliarden Euro. (TH1)