Mittelständler bauen bei Krediten auf die Hausbank
Mit Skepsis und Ablehnung begegnen deutsche Mittelständler einer kapitalmarktbasierten Finanzierung, sie vertrauen stattdessen weiter auf die klassischen Finanzierungswege über die Hausbank. Das ist eines der Ergebnisse des neuen Finanzierungskompasses Mittelstand, den die Quirin Bank gemeinsam mit der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) veröffentlicht hat.
„Offenbar unterschätzen viele Unternehmen die Risiken für zukünftige Refinanzierungen. Grund hierfür ist offenbar die durch die Niedrigzinspolitik künstlich vereinfachte Finanzierungssituation“, sagt Holger Clemens Hinz, Managing Director der Unternehmerbank der Quirin Bank. Das klassische Bankdarlehen sei nach wie vor am beliebtesten und werde von insgesamt rund zwei Dritteln der Befragten genutzt, von großen wie kleinen Unternehmen gleichermaßen.
Insbesondere „Basel III“ werde von deutschen Mittelständlern gefährlich unterschätzt: 91 Prozent glauben, dass die neuen und bald verbindlichen Eigenkapitalrichtlinien keinerlei oder keine nennenswerten Konsequenzen für ihr Unternehmen haben werden. „Selbst wenn Refinanzierungen und Liquiditätsbeschaffung aktuell völlig problemlos und fast wie von selbst möglich sind: Mittelfristig wird die durch ,Basel III‘ verschärfte Eigenkapitalunterlegung dazu führen, dass manche Finanzierungsquellen deutlich weniger sprudeln oder gar ganz versiegen", so Hinz.
Für die Erhebung hat das Bielefelder Marktforschungsinstitut Explorare 100 deutsche mittelständische Unternehmer mit Umsätzen bis 500 Millionen Euro nach ihrer aktuellen Finanzierungssituation und ihren Wachstumsplänen gefragt.
Quelle: Pressemitteilung Quirin Bank
Die Quirin Bank AG betreibt Bank- und Finanzgeschäfte in zwei Geschäftsfeldern: Anlagegeschäft für Privatkunden (Honorarberatung) sowie Beratung bei Finanzierungsmaßnahmen auf Eigenkapitalbasis für mittelständische Unternehmen (Unternehmerbank). Das Finanzinstitut ist 1998 gegründet worden, hat seinen Hauptsitz in Berlin und betreut gegenwärtig rund 9.000 Kunden mit einem Anlagevolumen von rund drei Milliarden Euro. (TH1)