Morningstar: Frauen in Deutschland im Fondsmanagement unterrepräsentiert
Die Frauen-Quote im Asset Management ist nicht nur absolut gesehen, sondern auch relativ zu andern Branchen beziehungsweise Berufen sehr niedrig. Das ergibt eine Untersuchung des Finanzinformations- und Analyseunternehmen Morningstar. In der Datenbank des Unternehmens seien die Namen von 26.340 Fondsmanagern und Fondsmanagerinnen hinterlegt, die den Stand der Dinge per Ende 2015 widergeben. Eine genauere Untersuchung der Namen – nicht überall ließen sich Vornamen eindeutig dem Geschlecht der Person zuordnen - habe ergeben, dass nur rund ein Fünftel der Fondsmanager weltweit weiblichen Geschlechts sind.
Die Frauenquote im Fondsmanagement ist in Singapur mit 30 Prozent am höchsten, gefolgt von Portugal mit 28 Prozent, Spanien, Hongkong (jeweils 26 Prozent) und Frankreich (21 Prozent). Sehr schwach scheiden Deutschland und die Schweiz ab, wo nur neun beziehungsweise zehn Prozent der Fondsmanager weiblichen Geschlechts sind. Interessant sei dabei, dass die Quote auch in nordischen Ländern wie Schweden und Norwegen, oder auch in den USA nur unwesentlich höher ist. Besonders frappierend sei, dass die Frauenquote in anderen Berufsgruppen deutlich höher ist. Unter Anwälten und Medizinern sei die Frauenquote deutlich höher. In Deutschland liegt sie bei 32 Prozent beziehungsweise 45 Prozent. In der Schweiz liegt die Frauenquote bei Medizinern bei immerhin 40 Prozent.
Dass sich dieser Missstand nicht nur auf das Asset Management beschränkt, sondern generell bei qualifizierten Berufen in der Finanzbranche verortet sei, deute die Tatsache an, dass die Quote weiblicher CFA-Charterholder zwar etwas höher ist als im Fondsmanagement, sich aber ebenfalls auf niedrigem Niveau bewege.
Quelle: Veröffentlichung Morningstar
Morningstar, Inc. ist ein Finanzinformations- und Analyseunternehmen mit Sitz in Chicago. Das 1984 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 3.500 Mitarbeiter und bietet Daten zu mehr als 437.000 Investmentprodukten wie Aktien, Investmentfonds und ähnlichen Anlagevehikeln an. (mb1)