Nachfragepotenziale von Coworking-Flächen analysiert
Der in europäischen und amerikanischen Märkten schon weit vorangeschrittene Aufwind von Coworking-Flächen steht in Deutschland noch relativ am Anfang. 2017 wurde in den sieben deutschen Bürozentren mit über 200.000 Quadratmetern beziehungsweise rund fünf Prozent Marktvolumen erstmals ein am Markt wahrnehmbarer Flächenumsatz erzielt. Das ergibt eine Umfrage des Immobiliendienstleisters Colliers.
Wolfgang Speer, Head of Office & Occupier Services bei Colliers International Deutschland: „Die Anmietung durch Anbieter und Betreiber von Coworking-Flächen hat sich damit binnen eines Jahres verfünffacht. Dabei ist nicht nur bei Nutzern, sondern auch bei Eigentümern, Entwicklern und Investoren das Interesse an Coworking-Spaces stark gestiegen, da sie als Synonym einer zukunftsweisenden Büroumgebung mit Anziehungskraft für wettbewerbsfähige Nutzer von Morgen gesehen werden.“
Coworking-Center stehen laut Colliers in Deutschland erst am Beginn ihrer Expansionswelle. Einen steigenden Bedarf an Coworking-Flächen in den nächsten zwei bis fünf Jahren sehen auch 80 Prozent der von Colliers befragten Nutzer und Anbieter. Die Nachfrage nach professionell betriebenen Coworking-Flächen geht von einer breiten Basis aus. Rund zwei Drittel der Arbeitsplätze werden von Corporates, also etablierten Unternehmen unterschiedlicher Größenkategorien und Branchenzugehörigkeit, belegt. Für die Anmietung von Flächen in Coworking-Centern sind laut Befragungsergebnis „Kosteneinsparung“ und „erhöhter Flexibilisierungsbedarf“ die ausschlaggebenden Argumente. Für „sehr wichtig“ votierten 44 beziehungsweise 24 Prozent der Nutzer, was in dieser Kategorie Platz eins und drei bedeutet.
Signifikant sei auch die Bedeutung des aktuellen Marktkontextes: Mangelnde Flächenverfügbarkeit am gewünschten Standort habe sich in der Umfrage als einer der bedeutendsten Nachfragetreiber herauskristallisiert. Als „sehr wichtiger Anmietungsgrund“ lag er auf Platz zwei mit knapp 30 Prozent der Nutzerstimmen. Unter den Erfolgsfaktoren für Coworking-Center hat sich die Zentralität als bedeutendster Standortfaktor klar herausgestellt. Aus Nutzersicht beinhaltet diese vor allem die Vorzüge einer Citylage (für 63 Prozent der Nutzer sehr wichtig), weniger die eines hippen, urbanen Umfeldes (25 Prozent).
Die vom Nutzer geäußerte Bevorzugung von Coworking-Standorten in der Nähe zu bestehenden Unternehmenssitzen könne ein wichtiges Erfolgskriterium für eher dezentral geplante, zukünftige Entwicklungsstandorte sein. Dort bieten sich vor allem Büro- und Gewerbeparks in stark angespannten Bürozentren an. Mit zunehmender Technisierung und Digitalisierung werde in der technischen Ausstattung von Coworking-Arbeitswelten der wesentlichste Wettbewerbsvorteil gegenüber klassischen Büroflächen gesehen. 100 Prozent der Befragten bewerten dieses Ausstattungskriterium als „sehr wichtig“.
Quelle: Pressemitteilung Colliers
Colliers International Property Consultants Inc. ist ein international tätiges Unternehmen für gewerbliche Immobiliendienstleistungen mit Sitz in Seattle. Colliers International, Deutschland ist ein Verbund von Immobilienberatern mit Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Stuttgart und Wiesbaden. (mb1)