Nahezu alle Versicherer betrachten Klimarisiken als Anlagerisiken

Im Rahmen des zehnten jährlichen „Global Insurance Report“ befragte der Vermögensverwalter Blackrock 362 Manager von Versicherungsgesellschaften in 26 Ländern mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt 27 Billionen US-Dollar zu ihren Anlageabsichten und Geschäftsprioritäten im kommenden Jahr. Der wachsende Einfluss von Nachhaltigkeit, die Notwendigkeit, Portfolios in höher rentierliche Anlageklassen zu diversifizieren und der Trend zur Digitalisierung stehen der Studie zufolge dieses Jahr ganz oben auf der Agenda der Branche.

Laut der Studie wird Nachhaltiges Investieren für globale Versicherungskonzerne zusehends wichtiger. Die Hälfte der Befragten begründete die Neuausrichtung bestehender Assets auf nachhaltige Anlagen mit deren Fähigkeit, eine höhere risikobereinigte Performance zu erzielen.

Geopolitische Risiken bleiben weiterhin die größte Sorge der Versicherer. Allerdings sehen inzwischen mehr als ein Drittel der Befragten auch Umweltrisiken als ernstzunehmende Gefahr für den Erfolg ihrer Anlagestrategie.

Ferner zeigt die Studie, dass Versicherer Nachhaltigkeit immer stärker in ihren Anlageprozessen und -strategien verankern. So gab knapp die Hälfte der Befragten an, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten mindestens eine Anlagechance wegen ESG-Bedenken abgelehnt hätten – ESG steht für die Nachhaltigkeitskriterien Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung).

Ein weiterer dominanter Trend, der aus der Studie von Blackrock hervorgeht, ist die mitunter durch das anhaltende Niedrigzinsumfeld bedingte Notwendigkeit, in höher rentierende Anlagen zu diversifizieren. So rechnen 60 Prozent der Versicherer damit, in den kommenden zwei Jahren ihr Risiko-Exposure zu erhöhen. Das ist der höchste Prozentsatz seit 2015, seitdem Blackrock diese Daten erfasst.

Aufgrund des höheren Diversifizierungs- und Renditepotenzials ändern sich die Allokationen insbesondere im Bereich der Privatmarktanlagen. Die Versicherungsgesellschaften gaben an, dass sie im Jahr 2023 durchschnittlich rund 14 Prozent ihres Gesamtportfolios an Privatmärkten investieren wollten (aktuell sind es etwa elf Prozent). Keiner der Befragten plant eine strategische Allokation in Private Markets unter fünf Prozent.

Angesichts der steigenden Risikobereitschaft der Branche stellt sich jedoch die Frage der Liquidität. Deshalb wollen 41 Prozent der Versicherer, ihre Cash-Allokationen im nächsten Jahr erhöhen. ETF gelten ebenfalls als wirksames Instrument für das Liquiditätsmanagement und die Renditesteigerung. 87 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass Liquiditätsmanagement in den kommenden ein bis zwei Jahren ein wesentlicher Grund für die Erhöhung der Allokation in ETFs sein könne.

Die Beschleunigung des digitalen Wandels ist für Versicherer ebenfalls eine Priorität. Knapp zwei Drittel der Befragten wollen in den nächsten zwei Jahren mehr in Technologie investieren.

Vor dem Hintergrund des Wettbewerbs, der regulatorischen Komplexität und des wirtschaftlichen Umfelds wendet sich die Branche insbesondere dem integrierten Asset and Liability Management (ALM) zu. Im Lauf der nächsten beiden Jahre planen 56 Prozent der Befragten, sich auf die ALM-Integration zu konzentrieren, wobei 45 Prozent davon das Multi-Asset-Risikomanagement priorisieren. Dieser Entscheidung liegt die Notwendigkeit zugrunde, die Anlagen zu diversifizieren, insbesondere an den Privatmärkten. Deshalb braucht es eine einheitliche technologische Lösung, mit der die Übersicht über das gesamte Spektrum der Anlageklassen im Portfolio behalten wird.

Die Digitalisierung spielt auch eine wichtige Rolle, wenn es um die Ambitionen in Richtung Netto-Null geht: 41 Prozent der Befragten bestätigten, sie wollten stärker in Technologien investieren, die Klimarisiken und Klimakennzahlen berücksichtigen. Das ist ein klares Zeichen dafür, dass Analysen von Anlagen, die für den Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft geeignet sind, in den kommenden Jahren eine Priorität darstellen. (DFPA/JF1)

Der Vermögensverwalter Blackrock ist ein weltweit führender Anbieter im Investmentmanagement, im Risikomanagement und in der Beratung von institutionellen Anlegern. Das Produktportfolio umfasst unter anderem Spezialfonds, Publikumsfonds und börsengehandelte Indexfonds („iShares“). Das Unternehmen mit Sitz in New York beschäftigt rund 16.000 Mitarbeiter in mehr als 30 Ländern.

www.blackrockinvestments.de

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