Private Immobilienkredite in Deutschland: Weiter wachsende Nachfrage erwartet
Nach dem zinsbedingten massiven Einbruch des Neugeschäfts mit privaten Immobilienkrediten 2022 waren in den ersten Monaten dieses Jahres leichte Erholungstendenzen erkennbar. Das bestätigt den Optimismus, den im Januar befragte Banken äußerten. In der aktuellen Befragung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom April ist die Mehrheit der Banken, die eine steigende Kreditnachfrage erwartet, sogar noch größer geworden. Das meldet die DZ Bank.
Im Januar und Februar 2024 wurden von Banken in Deutschland neue Immobilienkredite für private Haushalte im Gesamtvolumen von jeweils über 14 Milliarden Euro vergeben. Das waren 15,2 beziehungsweise 17,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit wächst das Neugeschäft erstmals seit Mai 2022 wieder. Dass sich dieser Trend fortsetzen dürfte, verdeutlicht die aktuelle Bankenbefragung der EZB (Bank Lending Survey) vom April, in der eine noch größere Mehrheit der Banken eine weiter steigende Kreditnachfrage erwartet. Seit über 13 Jahren war der Optimismus nicht mehr so groß. Mit verantwortlich für den positiven Jahresstart und die verbesserten Perspektiven dürften leicht gesunkene Immobilienpreise und zuletzt wieder etwas niedrigere Kreditzinsen sein. Beides verbessere die Erschwinglichkeit von Wohneigentum.
Die große Mehrheit der Optimisten unter den Banken dürfe jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein boomendes Immobilienkreditgeschäft, wie es bis Mai 2022 in Deutschland beobachtet werden konnte, nicht zu erwarten ist. So plane eine zwar sinkende, aber immer noch deutliche Mehrheit der Banken Verschärfungen ihrer Kreditrichtlinien für private Wohnungsbaukredite. Und trotz verbesserter Erschwinglichkeit sowie Abstrichen bei Wohnfläche, Ausstattung oder Lage bleibe Wohneigentum für viele Interessenten immer noch zu teuer. Das Neugeschäft mit privaten Immobilienkrediten dürfte im Verlauf des Jahres zwar tendenziell weiter wachsen. Eine vollständige Erholung des phasenweise um mehr als die Hälfte eingebrochenen Marktes sei jedoch kurz- bis mittelfristig nicht zu erwarten. (DFPA/mb1)
Die DZ Bank-Gruppe ist Teil der Genossenschaftlichen Finanzgruppe Volksbanken Raiffeisenbanken, die rund 800 Genossenschaftsbanken umfasst. Innerhalb der Genossenschaftlichen Finanzgruppe fungiert die DZ Bank AG als Spitzeninstitut und Zentralbank. Sie ist zudem als Geschäftsbank aktiv und hat die Holdingfunktion für die DZ Bank Gruppe.