Prognose des Bauvolumens: Der Aufwind im Wohnungsneubau geht zu Ende

Die Baukonjunktur bleibt auch in den kommenden beiden Jahren deutlich aufwärtsgerichtet - so lautet die Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), die im Rahmen der jährlichen Prognose des Bauvolumens im Auftrag des Bundesbauministeriums (BMUB) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) erarbeitet wird. Allerdings werden die Investitionen stärker in Sanierungen und Modernisierungen und weniger in den Neubau fließen, so die Einschätzung. Die Bautätigkeit der gewerblichen Wirtschaft und die der öffentlichen Hand werden voraussichtlich weiterhin nur moderat steigen.

Deutlich zulegen werden allerdings die Preise für Bauleistungen, weil die Kapazitäten der Branche insgesamt stark ausgelastet seien. Kostensteigerungen bei Löhnen, Energie, Rohstoffen und Grundstücken dürften dementsprechend stark durchschlagen. Den nominalen Steigerungen des Bauvolumens von 373 Milliarden Euro im Jahr 2017 auf 392 Milliarden Euro im Jahr 2018 und 414 Milliarden Euro im Jahr 2019 dürften daher deutlich schwächere reale Zuwächse gegenüberstehen. Die Steigerungsraten dürften 2018 bei 1,8 Prozent und 2019 bei 2,4 Prozent liegen. Weiterhin bilde der Wohnungsbau dabei das Fundament mit Wachstumsraten von real 3,5 Prozent in diesem Jahr und weiteren drei Prozent im Jahr 2019. Der öffentliche Bau wird in realer Rechnung in diesem Jahr deutlich verlieren (minus 1,6 Prozent) und im darauffolgenden Jahr das Niveau mit 0,6 Prozent nur leicht ausweiten. Der gewerbliche Bau werde im laufenden Jahr stagnieren (0,2 Prozent), im Jahr 2019 allerdings laut DIW mit einer Ausweitung von zwei Prozent einen spürbaren Beitrag zu Wachstum der Branche leisten.

In den vergangenen Jahren haben sich vor allem der Wohnungsneubau mit Zuwachsraten von jährlich teilweise deutlich mehr als zehn Prozent im Aufwind befunden. „Der Neubauboom geht allerdings zu Ende“, so die DIW-Ökonomen Martin Gornig und Claus Michelsen. „Bekanntermaßen ist in den gefragten Lagen der großen Städte das Bauland knapp, und die Bauwirtschaft arbeitet an der Grenze ihrer Kapazitäten“, so Michelsen. Zudem stagniere die Zahl der genehmigten Wohnungsneubauten seit den Sommermonaten 2016. Dies gelte insbesondere für den Eigenheimbau, der in den kommenden Jahren zudem unter den perspektivisch wieder steigenden Zinsen und den erheblich gestiegenen Bodenpreisen leiden dürfte. Aber auch im Geschosswohnungsbau habe sich der Aufwärtstrend abgeflacht. In diesem Jahr werde das Neubauvolumen zwar noch einmal steigen – prognostiziert ist ein Zuwachs von acht Prozent. Spätestens im kommenden Jahr falle dieser aber mit vier Prozent deutlich geringer aus. Unter Berücksichtigung der steigenden Preise für Bauleistungen dürften die Wohnungsneubauinvestitionen in realer Rechnung dann nur noch um rund ein Prozent zulegen.

Angesichts der nach wie vor großen Nachfrage auf den städtischen Wohnungsmärkten sollte die Politik neben der Baulandentwicklung auch Anreize zur Schaffung zusätzlichen Wohnraums auf bereits bebauten Grundstücken setzen. „Die Aufstockung von Gebäuden, die Bebauung in zweiter Reihe und das Schließen von Baulücken birgt großes Potenzial, Wohnraum dort zu schaffen, wo die Nachfrage groß ist. Mit einer Investitionszulage für die Nachverdichtung könnte die Politik zusätzliche Investoren aktivieren“, so Michelsen.

Quelle: Pressemitteilung DIW Berlin

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin) ist ein 1925 gegründetes Wirtschaftsforschungsinstitut mit Sitz in Berlin. Die Kernaufgaben sind anwendungsorientierte Grundlagenforschung, wirtschaftspolitische Beratung und das Bereitstellen von Forschungsinfrastruktur. (mb1)

www.diw.de

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