PwC: Finanzinvestoren halten deutsche Firmen immer länger

Finanzinvestoren halten deutsche Unternehmen heutzutage deutlich länger als noch vor zehn Jahren. Zu diesem Ergebnis kommt der „Private Equity Exit-Report“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Demnach blieben hiesige Firmen zwischen 2004 und 2009 durchschnittlich nur 3,7 Jahre im Besitz von Private Equity-Gesellschaften - während die mittlere Haltedauer seitdem bei 5,3 Jahren liegt.

„Setzt sich der Trend fort, werden sich Finanzinverstoren bis 2019 im Schnitt erst nach knapp sieben Jahren von ihren Portfoliounternehmen trennen“, sagt Steve Roberts, Leiter Private Equity bei PwC in Deutschland. Die längeren Haltefristen spiegelten einen grundsätzlichen Strategiewechsel in der Branche wieder. „In den Nullerjahren setzten viele Beteiligungsgesellschaften auf Finanzoptimierung. Dazu gehörte die Methode, die Übernahmen mit einem hohen Anteil an Fremdkapital zu finanzieren, um über den sogenannten Leverage-Effekt die Renditen zu steigern“, sagt Roberts. „Heutzutage versuchen die meisten Private-Equity-Manager dagegen, die akquirierten Unternehmen operativ nach vorne zu bringen - was naturgemäß länger dauert.“ Das bedeute allerdings nicht, dass die langen Halteperioden immer freiwilliger Natur seien, so Roberts: „In den letzten Jahren sind die Bewertungen und Kaufpreise von Unternehmen kontinuierlich gestiegen. Dadurch verlängert sich auch der Zeitraum, den insbesondere Finanzinvestoren benötigen, um ihre Unternehmen mit der angestrebten Rendite zu veräußern. Manchmal ist es auch einfach so, dass eine Beteiligungsfirma eigentlich verkaufen will, allerdings zu ihren Preisvorstellungen keinen Abnehmer findet. Das gilt vor allem für Portfoliounternehmen, die unmittelbar vor der Finanzkrise überteuert gekauft wurden.“

Nach Einschätzung von PwC ist der Trend zu längeren Halteperioden langfristig intakt, auch wenn die Haltedauern 2015 (4,9 Jahre) und 2016 (5,5 Jahre) hinter dem bisherigen Höchstwert von 2014 (5,8 Jahre) zurückblieben. „Der Gegentrend dürfte ein vorübergehendes Phänomen sein, da er in erster Linie auf die niedrigen Zinsen zurückzuführen ist“, sagt Roberts. So habe die Kapitalflut manche Private Equity-Fonds, die normalerweise in Unternehmen investieren, stattdessen in Infrastruktur-Deals getrieben. Viele dieser Assets wurden aber rasch wieder abgestoßen. Zudem nutzten einige Beteiligungsgesellschaften den Immobilien-Aufwind, um in diesem Segment kurzfristige Gewinne zu realisieren. Bei klassischen Firmenübernahmen blieben rasche Exits dagegen die Ausnahme.

Dass sich Geduld in der Private Equity-Branche immer häufiger auszahle, zeige sich daran, dass bei vier der zehn größten Exits seit 2014 die Haltedauer mindestens sieben Jahre betrug. Den höchsten Erlös mit 3,9 Milliarden Euro erzielte der US-Finanzinvestor Terra Firma im August 2015 beim Verkauf der Raststätten-Kette „Tank & Rast“. Dort lag die Haltedauer bei 10,6 Jahren. Die Zahl der Exits zeige unterdessen seit Jahren nach oben und liege mittlerweile sogar über dem Niveau vor der Finanzkrise. Mit 154 erfolgreich weiterverkauften Unternehmen erzielte die Branche 2016 in Deutschland ihr bislang bestes Ergebnis. Zum Vergleich: 2009 - also im Jahr des globalen Wirtschaftseinbruchs - waren es 43. Der Verkauf an operativ tätige Unternehmen sei die mit Abstand beliebteste Exit-Variante. So gingen seit 2004 insgesamt 53 Prozent aller veräußerten Portfoliofirmen an einen „strategischen Investor“. Im Jahr 2015 erreicht der Anteil mit 65 Prozent seinen Höhepunkt.

Quelle: Pressemitteilung PwC

PricewaterhouseCoopers International Limited (PwC) ist ein weltweites Netzwerk rechtlich selbstständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmens- beziehungsweise Managementberatung. Der PwC-Verbund hat Mitgliedsunternehmen in 157 Ländern, die zusammen mehr als 223.000 Mitarbeiter beschäftigen. (mb1)

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