Qualitypool: US-Notenbank und Energiepreise könnten den Zins ansteigen lassen
Voraussichtlich wird der künftige US-Notenbankpräsident Jerome Powell den Leitzins im kommenden Jahr anheben und den billionenschweren Wertpapierbestand weiter abbauen. Die Mehrheit der Experten erwartet zuvor einen Zinsschritt im Zuge der letzten Sitzung des Offenmarktausschuss dieses Jahres, schreibt die Maklergemeinschaft Qualitypool in ihrem „Zinszoom“. Möglicherweise könnte die Inflationsentwicklung aufgrund steigender Energiepreise im kommenden Jahr zu Veränderungen des Zinsniveaus führen.
Im laufenden Jahr betrachtete die Europäische Zentralbank (EZB) die Verbraucherpreise nach Meinung von Qualitypool kritisch. Zwischenzeitlich steigen die Energiepreise. Sie machen einen nicht zu unterschätzenden Anteil des Warenkorbs aus, aus dem die Verbraucherpreise berechnet werden und könnten die Inflation antreiben, meint Jörg Haffner, Geschäftsführer von Qualitypool. „Bisher zeigen sich keine Auswirkungen der steigenden Energiepreise auf die Inflation in Deutschland (Oktober 1,6 Prozent) und der Eurozone (Oktober 1,4 Prozent). Dies könnte sich in den kommenden Monaten ändern. Zu viel Euphorie sollte trotzdem nicht aufkommen. Denn sicherlich wird die Zentralbank auch in Zukunft die Kerninflationsrate - ohne die volatileren Energieträger und Lebensmittel - eng in ihre geldpolitischen Entscheidungen einbeziehen.“
Die Bestzinsen für Hypothekendarlehen bewegten sich im Oktober seitwärts. Nach 1,01 Prozent zu Monatsbeginn stiegen die Zinsen auf durchschnittlich 1,09 Prozent. Gegen Ende Oktober kehrten die Zinsen dann wieder auf 1,00 Prozent zurück. „Im Vorfeld des EZB-Entscheids wurde viel spekuliert“, äußert sich Haffner zur jüngsten Zinsentwicklung. „Die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen zogen an und einige Bankpartner erhöhten ihre Konditionen. Das neue Anleihenkaufprogramm, für das sich die EZB entschieden hat, entspricht aber nur einem gemäßigten Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik. Daher beruhigte sich das Anleihen- und Zinsniveau im Anschluss an die EZB-Bekanntgabe wieder. Nun wird die Fed wohl noch vor dem Jahresende einen Zinsschritt vornehmen. Die Auswirkungen auf die Zinsen dürften sich aber erst im Jahr 2018 zeigen.“
Für Baufinanzierungsmakler schätzt Haffner die Situation unverändert ein: „Das Zinsniveau passt nach wie vor. Potenzielle Haus- und Wohnungsbesitzer haben aber gerade in Ballungsräumen mit einem extrem niedrigen Immobilienangebot und anspruchsvollen Preisen zu kämpfen. Wir hoffen daher auf eine möglichst schnelle Regierungsbildung. In der Folge sollte sich die neue Regierung unbedingt rasch auf eine aktive Unterstützung des Wohnungsbaus und der potenziellen Eigenheimbesitzer einigen.“
Quelle: Pressemitteilung Qualitypool
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