Rechenzentren im Visier institutioneller Investoren
Mit dem Siegeszug der Digitalisierung sowie dem damit verknüpften Umzug von Unternehmensdaten unterschiedlichster Wirtschaftszweige in die Cloud bietet der Markt für Rechenzentren attraktive Investmentopportunitäten. Im Jahr 2017 wurden insgesamt 450 Millionen Euro in europäische Rechenzentren investiert – zwischen 2007 und 2017 verantwortete Großbritannien insgesamt 41 Prozent aller Deals in diesem Segment. Da sich Investoren in Kontinentaleuropa allerdings verstärkt mit der Assetklasse vertraut machen, ist auch dort eine Steigerung der Investmentaktivitäten zu erwarten. Mit Hilfe des Rechenzentren-Investment-Index hat der Immobiliendienstleister Savills die Top-Standorte in Europa identifiziert, auf die Investoren zukünftig ihren Fokus setzen sollten.
Die Nachfrage nach Cloud-Computing-Lösungen wächst und mit ihr der Bedarf an großen Hyperscale-Rechenzentren. Laut den Berechnungen von Cisco wird sich der Datenverkehr in derartigen Serverstädten in den kommenden fünf Jahren verfünffachen.
Insgesamt vergleicht Savills 20 Länder im Hinblick auf zwölf unterschiedliche Faktoren miteinander, die entscheidend für die Entwicklung neuer Rechenzentren sind. Die vorderen fünf Ränge belegen Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark sowie die Niederlande. Dort herrscht ein gemäßigtes, kühles Klima, die Energiekosten sind aufgrund eines hohen Anteils von erneuerbaren Energien in punkto Stromversorgung sowie dem (meist) unmittelbaren Zugang zu Wasser vergleichsweise niedrig. Diese Faktoren bilden optimale Voraussetzungen für den Bau weiterer Datenstädte.
„Die neuen Rechenzentren werden zunehmend in suburbanen oder ländlichen Regionen der Länder gebaut, die ideale Voraussetzungen in der natürlichen Umgebung, der Sicherheitslage sowie der Stromversorgung und Netzanbindung bieten. Die nordischen Länder werden derweil weiterhin die erste Wahl für große Anlagen mit über 50.000 Quadratmetern bleiben“, sagt Lydia Brissy, Director Research Savills Europe und ergänzt: „Gleichzeitig wird der Bedarf an kleineren, dezentralen Rechenzentren vor allem in Deutschland und Kontinentaleuropa zunehmen. Gründe dafür sind sowohl neue Datenschutzvorschriften, die eine Auslagerung von Daten ins Ausland untersagen, als auch die schnelle Verfügbarkeit von lokal gelagerten Daten dank niedriger Latenzen. Länder wie Großbritannien, Deutschland, Frankreich und die Niederlande werden deshalb zukünftig eine größere Nachfrage nach Möglichkeiten zur Datenspeicherung vor Ort zeigen, welche mit steigender Investorenaktivität einhergeht.“
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt über 31.500 Mitarbeiter in mehr als 700 Niederlassungen weltweit. (JF1)