Rekordumsatz auf dem Berliner Logistikmarkt
Mit einem Flächenumsatz von 290.000 Quadratmetern erzielt der Berliner Logistikmarkt zur Jahresmitte 2017 ein neues Rekordergebnis. Gegenüber der leicht unterdurchschnittlichen Zwischenbilanz des Vorjahres entspricht dies einer Steigerung um 76 Prozent, aber auch der langjährige Schnitt wurde um mehr als die Hälfte übertroffen (plus 56 Prozent). Dies ergibt die Analyse des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). „Unterstützt wurde das außerordentliche Resultat auch von der Belebung im Segment über 20.000 Quadratmeter. Nachdem dieses im Vorjahreszeitraum noch unbesetzt blieb, konnten hier in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gleich vier Abschlüsse registriert werden - allesamt außerhalb des Stadtgebiets in der Peripherie“, erläutert Christopher Raabe, Head of Industrial Letting bei BNPPRE.
Mit einem Anteil von 53 Prozent sorgten Handelsunternehmen erneut für einen Großteil des Flächenumsatzes. Auf dem zweiten Rang finden sich mit rund 24 Prozent vergleichsweise abgeschlagen Logistikdienstleister, die traditionell ebenfalls zu den stärksten Nachfragern zählen. Das Führungstrio wird von Industrie– und Produktionsunternehmen komplettiert, die etwa 13 Prozent beisteuern. Alle übrigen Nachfragegruppen tragen in der Summe etwas mehr als zehn Prozent zum Umsatz bei.
Aufgrund des Mangels an größeren modernen Flächen im Bestand handelt es sich dabei ausnahmslos um Flächen in Neubauobjekten beziehungsweise Projekten. Der Neubauanteil ist dementsprechend erneut hoch: Mit rund 69 Prozent entfällt mehr als die Hälfte des Flächenumsatzes auf dieses Segment. Eigennutzer waren im Vergleich zum Vorjahr mit rund 22 Prozent zwar etwas stärker vertreten, im bundesweiten Vergleich bleibt dies jedoch ein niedriger Wert.
Die Entwicklung des Flächenangebots ist differenziert zu betrachten und abhängig von der Lage im Marktgebiet. So ist für das Stadtgebiet aufgrund der geringen Neubauentwicklungsmöglichkeiten bei gleichzeitig hoher Nachfrage eine Abnahme der verfügbaren Flächen zu beobachten. Insbesondere im südlichen Umland ist dahingegen eine leichte Flächenzunahme aufgrund von zum Teil kurz vor der Fertigstellung befindlichen spekulativen Neubauprojekten zu beobachten. Auch die Mieten haben sich unterschiedlich entwickelt: Während sie innerstädtisch tendenziell steigen, stehen sie im Umland aufgrund des höheren Angebots unter Druck. Die Spitzenmiete im Gesamtmarkt liegt dennoch im Zwölf-Monats-Vergleich stabil bei 4,90 Euro pro Quadratmeter, die Durchschnittsmiete ist derweil um rund zehn Prozent auf 4,30 Euro pro Quadratmeter gestiegen.
„Nachdem im ersten Halbjahr viele Großgesuche bedient werden konnten, ist für das zweite Halbjahr von einer Normalisierung des Marktes auszugehen. Auch wenn eine erneute Häufung von Großabschlüssen derzeit nicht absehbar ist, ist die Nachfrage in allen übrigen Größenklassen nach wie vor lebhaft. Dementsprechend wird für das Gesamtjahr mit einem außerordentlich guten Ergebnis gerechnet. Es ist sogar nicht ausgeschlossen, dass der bisherige Umsatzrekord aus 2015 (470.000 Quadratmeter) geknackt und eine neue Höchstmarke gesetzt werden kann”, so Raabe.
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt 3.900 Mitarbeiter und verwaltet ein Immobilienvermögen in Höhe von 24,1 Milliarden Euro. (JF1)