"Rentenlücke": Für viele ein Fremdwort
Mehr als 31 Prozent der Bundesbürger glauben, dass die gesetzliche Rente für die Finanzierung ihres Lebensabends ausreichen wird, so lautet das Ergebnis einer Postbank-Umfrage. Auch unter den jungen Deutschen ist diese Meinung verbreitet. Ein Irrglaube, der in die Altersarmut führen könne.
Laut einer TNS-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank glauben rund 31 Prozent der Befragten, dass die gesetzliche Rente für die Finanzierung ihres Lebensabends ausreichen wird. Knapp 92 Prozent dieser Optimisten meinen sogar, dass sie im Alter keine Einbußen bei ihrem Lebensstandard hinnehmen müssen. „Diese Annahme ist in der Regel falsch. Aktuell deckt die gesetzliche Standardrente netto etwa 48 Prozent des Durchschnittseinkommens ab – Tendenz fallend“, so Karsten Rusch von der Postbank. „Je weiter das Renteneintrittsalter in der Zukunft liegt, desto größer die zu erwartende Rentenlücke, das heißt die Differenz zwischen dem letzten Nettoeinkommen und der gesetzlichen Rente.“
Dementsprechend zeigen sich mit knapp 60 Prozent besonders viele der über 60-Jährigen zuversichtlich, dass sie mit der gesetzlichen Rente auskommen werden, von den 50- bis 59-Jährigen sind es immerhin knapp 25 Prozent. In der Altersgruppe 40 bis 49 Jahre vertrauen nur noch knapp 17 Prozent auf das staatliche Rentensystem. In der Gruppe 30 bis 39 Jahre sind es dagegen nur knapp sieben Prozent.
Umso erstaunlicher, dass knapp 23 Prozent der 16- bis 29-Jährigen der Meinung sind, dass die gesetzliche Rente für ihren Ruhestand ausreichen wird. Ein Grund für diesen hohen Prozentsatz seien mangelndes Interesse und fehlende Information in dieser Altersgruppe. Knapp 63 Prozent der 16- bis 29-Jährigen sorgen privat nicht vor, so die Postbank-Umfrage – das ist der Spitzenwert in allen Altersklassen. Überproportional viele junge Befragte nennen als Grund, dass sie sich über private Altersvorsorge noch keine Gedanken gemacht haben. „Gerade junge Menschen sollten möglichst früh mit der privaten Vorsorge beginnen“, empfiehlt Rusch. „Auch wenn die Vergütung in der Ausbildung oder zum Berufsstart noch gering ist, lohnt es sich, monatlich kleine Beträge anzulegen – zum Beispiel in einem Fondssparplan. Da der Renteneintritt noch in weiter Ferne liegt, sammelt sich im Laufe der Jahre ein stattliches Kapital an und kurzfristige Kursverluste gleichen sich aus.“
Quelle: Pressemitteilung Postbank
Die Deutsche Postbank AG ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bank mit Sitz in Bonn. Sie zählt mit rund 14 Millionen Kunden, 19.000 Beschäftigten und einer Bilanzsumme von 149 Milliarden Euro zu den großen Finanzdienstleistern Deutschlands. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt ist das Geschäft mit Privatkunden sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen. (mb1)