Retail-Investments nehmen Fahrt auf
Nach einem moderaten ersten Halbjahr haben Retail-Investments im dritten Quartal Fahrt aufgenommen. Insgesamt beläuft sich das Transaktionsvolumen auf rund 8,5 Milliarden Euro. Dies ergibt die Analyse des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate.
„Damit liegt das Ergebnis 39 Prozent unter dem Allzeitrekord des Vorjahres, das aber als Vergleichsmaßstab nicht herangezogen werden kann, da rund ein Viertel davon auf nur zwei Portfoliodeals, nämlich Corio und Kaufhof, entfiel,“ sagt Piotr Bienkowski, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland. „Dass es insgesamt ein sehr gutes Ergebnis ist, zeigt sich daran, dass es sich um das viertbeste jemals registrierte Resultat handelt.“ Nur bezogen auf Einzeldeals ist es mit knapp 6,24 Milliarden Euro sogar der zweitbeste Umsatz aller Zeiten, der zwei Prozent über dem Vorjahreswert liegt. Verantwortlich für den Rückgang sind demzufolge ausschließlich Portfolioverkäufe, die auf 2,27 Milliarden Euro kommen und über 70 Prozent verloren haben.
Die Entwicklung an den Big-Six-Standorten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München) verlief parallel zum bundesweiten Trend. Da auch sie im Vorjahreszeitraum überproportional von anteilig eingerechneten Portfolios profitiert hatten, mussten sie ebenfalls einen Rückgang um rund 39 Prozent hinnehmen. Mit einem Transaktionsvolumen von knapp 2,4 Milliarden Euro erreichen sie trotzdem noch ein Resultat, das knapp zwei Prozent über dem zehnjährigen Durchschnitt liegt. Den höchsten Umsatz erzielte Berlin mit 828 Millionen Euro (minus 38 Prozent), gefolgt von Hamburg mit 606 Millionen Euro, womit die Hansestadt der einzige Standort ist, der zulegen konnte (plus 201 Prozent). Relativ gering fiel der Rückgang in München mit 471 Millionen Euro (minus 15 Prozent) aus. Auf den weiteren Rängen folgen Düsseldorf mit 286 Millionen Euro (minus 67 Prozent), Köln mit 124 Millionen Euro (minus 78 Prozent) und Frankfurt mit 81 Millionen Euro (minus 81 Prozent).
Fach- und Supermärkte konnten ihre Führung weiter ausbauen und haben sich mit einem Umsatzanteil von knapp 45 Prozent an die Spitze aller Assetklassen gesetzt. Auf den zweiten Platz geschoben haben sich innerstädtische Geschäftshäuser, die 28 Prozent zum Ergebnis beitragen. Auf Shopping Center entfallen knapp 17 Prozent. Kauf- und Warenhäuser, die im letzten Jahr umfangreich vom Kaufhof-Deal profitiert hatten, sind mit knapp elf Prozent beteiligt.
Über ein Drittel des Transaktionsvolumens entfällt auf Spezialfonds, die damit ihre Führungsposition im Jahresverlauf weiter ausgebaut haben. Vor allem im Segment der Fach- und Supermärkte, in dem höhere Renditen zu erzielen sind, waren sie besonders aktiv. Auf Platz zwei folgen Investment Manager, die rund zwölf Prozent zum Ergebnis beitragen. Alle übrigen Käufergruppen bewegen sich mit ihren Anteilen bereits im einstelligen Bereich. Größere Beiträge leisteten noch Equity/Real Estate Funds (knapp neun Prozent), Immobilien AGs (rund acht Prozent), Geschlossene Fonds (knapp sieben Prozent), private Anleger (6,5 Prozent) und Pensionskassen (rund sechs Prozent). Der Anteil ausländischer Investoren ist mit 27 Prozent im langjährigen Vergleich relativ niedrig. Bei Paktverkäufen liegt er mit 38 Prozent allerdings höher als bei Einzeltransaktionen (23 Prozent).
Im Durchschnitt der Big-Six-Standorte sind die Spitzenrenditen für innerstädtische Geschäftshäuser nochmals um 22 Basispunkte gesunken. Am teuersten ist unverändert München mit 3,25 Prozent.
Quelle: Pressemitteilung BNP Paribas Real Estate
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. Das Unternehmen beschäftigt 3.800 Mitarbeiter. (mb1)