Rickmers Reederei plant Restrukturierung
Die Rickmers Holding hat sich auf ein Term Sheet zur Restrukturierung wesentlicher Finanzverbindlichkeiten der Rickmers-Gruppe verständigt. Die avisierte Restrukturierung soll eine Sanierung der Rickmers-Gruppe auf Basis von Beiträgen aller relevanten Stakeholder, das heißt insbesondere des Alleinaktionärs Bertram R.C. Rickmers, der finanzierenden Banken sowie der Anleihegläubiger ermöglichen. Der Term Sheet steht noch unter dem Gremienvorbehalt der Gläubiger und unter der Bedingung der nachfolgend beschriebenen Restrukturierung der Rickmers-Anleihe.
Im Term Sheet verpflichtet sich Bertram Rickmers, als Sanierungsbeitrag eine Bareinlage in Höhe von zehn Millionen Euro zu leisten, die Rickmers-Gruppe von einer Werftenverbindlichkeit in Höhe von weiteren zehn Millionen US-Dollar zu entlasten, auf Markenlizenzgebühren bis inklusive des ersten Quartals 2021 zu verzichten sowie für eine „Back up“-Darlehensfazilität für etwaigen künftigen Liquiditätsbedarf der Rickmers Holding von weiteren bis zu zehn Millionen Euro zu sorgen. Der Alleinaktionär hat bereits in 2016 13 Millionen Euro als Bareinlage in die Rickmers Holding geleistet. Ferner ist Bertram Rickmers bereit, seinen Anteil an der Rickmers Holding von 100 Prozent auf 24,9 Prozent zu reduzieren, um im Rahmen des Sanierungskonzepts eine wirtschaftliche Partizipation der wesentlichen Gläubiger, das heißt der HSH Nordbank, der Anleihegläubiger und gegebenenfalls einer weiteren Bank, an der Rickmers Holding in Höhe von insgesamt 75,1 Prozent zu ermöglichen.
Es ist vorgesehen, dass ein Luxemburger Vehikel (LuxCo) alle Verbindlichkeiten der Rickmers Holding unter der Rickmers-Anleihe übernimmt, so dass die LuxCo anstelle der Rickmers Holding Schuldnerin der Anleihe wird. Die LuxCo soll ferner einen Teilbetrag unter einem Darlehen der HSH Nordbank AG als Schuldnerin übernehmen. Im Zusammenhang mit diesen Übernahmen wird die LuxCo durch Kapitalerhöhung einen Anteil von 75,1 Prozent an der Rickmers Holding erwerben. Ein von den Anleihegläubigern zu bestellender gemeinsamer Vertreter soll ermächtigt werden, einem Verkauf der von der LuxCo gehaltenen Aktien nach einem noch zu führenden Investorenprozess zuzustimmen und den Erlös nach einem definierten Verteilungsschlüssel an die HSH Nordbank, die Anleihegläubiger und gegebenenfalls eine weitere Bank auszukehren.
Ausgenommen von der Schuldübernahme der Rickmers-Anleihe durch die LuxCo ist die Zahlung des Zinskupons am 11. Juni 2017 in Höhe von 8,875 Prozent. Die Zahlung soll noch vollständig von der Rickmers Holding geleistet werden, unter der Bedingung, dass zu diesem Zeitpunkt ein Beschluss der Anleihegläubiger über die Bestellung und Ermächtigung des gemeinsamen Vertreters vorliegt.
Das Sanierungskonzept sieht neben den oben genannten Sanierungsbeiträgen des Gesellschafters und der Zustimmung zur Schuldübernahme durch die LuxCo Beiträge verschiedener Bankengläubiger und einer Werft vor, unter anderem in Form von Tilgungsstundungen, Freigabe von verpfändeten Geldern und Reduktion von Zinsmargen.
Quelle: Pressemitteilung Rickmers-Gruppe
Die Rickmers-Gruppe ist ein internationaler Anbieter von Dienstleistungen im Bereich des Seeverkehrs und eine Containerschiffreederei mit globalem Kundenstamm. Die Geschäftstätigkeit der Gruppe ist in drei Geschäftsbereiche unterteilt: Maritime Assets, Maritime Services und Rickmers-Linie. (JF1)