Robeco: „Aktuell einmalige Chancen in Europa nutzen“
Chris Hart, Fondsmanager beim niederländischen Vermögensverwalter Robeco, hält die Gewinnerwartungen in Europa für 2015 für „etwas zu hoch“. Für seinen weltweit anlegenden Aktienfonds „Robeco BP Global Premium Equities“ interessieren ihn jedoch speziell ausgewählte europäische Small- und Mid-Cap-Titel. Für ihn ist das Makro-Umfeld ein Nebenschauplatz – was zählt sind die Unternehmen selbst.
„Wir konzentrieren uns auf die Auswahl attraktiver Unternehmen. Dabei spielt es keine Rolle, wo diese sich befinden. Nur die Berücksichtigung von Bewertung, Fundamentaldaten und Geschäftsentwicklung führt zu einem ausgewogeneren Anlageprofil“, so Hart.
Die jüngsten Portfoliobewegungen zeigen, dass Hart außerhalb der USA zunehmend in Europa fündig wird: Ende 2014 betrug der Anteil der US-Aktien in seinem Portfolio 58 Prozent. Bis Ende Januar 2015 reduzierte der Portfoliomanager den Anteil auf 52 Prozent und erhöhte Europa von 18 auf 23 Prozent sowie Großbritannien von neun auf elf Prozent. Und das obwohl der Aktienexperte davon ausgeht, dass das Quantitative Easing der Europäischen Zentralbank ins Leere laufen und die Realwirtschaft nicht voranbringen werde, ebenso wie er mit Enttäuschungen bei den für das vierte Quartal 2014 gemeldeten Gewinnen rechnet.
„Seit kurzem sind wir im Vergleich zur Benchmark aber wieder in Europa übergewichtet“, erläutert Hart seine jüngsten Portfolioentscheidungen. „Wir haben eine neue Bewertungslücke ausgemacht, wenn auch keine so extreme wie 2011. Für uns ist sie aber ausreichend, um einmalige Chancen für sehr gute Unternehmen mit günstigen Bewertungen auf dem europäischen Festland zu nutzen.“
Quelle: Marktkommentar Robeco
Die Fondsgesellschaft Robeco mit Sitz in Rotterdam ist seit 2013 eine Tochtergesellschaft der japanischen Investmentbank Orix. Das 1929 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit rund 1.300 Mitarbeiter in 17 Ländern und verwaltet ein Vermögen in Höhe von rund 205 Milliarden Euro. (Stand: Ende Dezember 2013) (TH1)