T. Rowe Price: Anleger sollten ihr Augenmerk auf Frontier Markets richten
Sogenannte Frontier Markets zeigen langfristig großes Wachstumspotential: „Die Kombination der ökonomischen wie politischen Faktoren erinnert an die Situation heutiger Schwellenländer in den 1990er Jahren“, sagt Oliver Bell, Portfoliomanager des „Frontier Markets Equity Fund“ von T. Rowe Price. „Das legt nahe, dass die Frontier Markets eine ähnliche Entwicklung nehmen können.“ Bei Betrachtung der Situation in den Schwellenländern vor etwa zwanzig Jahren, seien viele Parallelen zu den heutigen Frontier-Ländern zu erkennen. „Der Entwicklungsstand des demokratischen Systems, das Investitionsniveau, die Demographie, die zunehmende Urbanisierung, das Bruttoinlandsprodukt nominal und per Capita sowie die überaus geringe Marktkapitalisierung – all diese Faktoren wiesen auch Schwellenländer damals auf“, sagt Bell und ergänzt: „Wir sehen eine Verbesserung dieser Aspekte und rechnen daher damit, dass über die nächsten Jahre Frontier Markets deutlich an Marktpräsenz gewinnen werden.“
Laut Bell haben die Frontier Markets während der vergangenen fünf Jahre insgesamt deutlich besser performt als die Emerging Markets, sogar besser als einige Industrienationen. Bell: „Die Analyse zeigt die Vorteile eines Investments in Frontiers. Zwar muss man mit einer gewissen Volatilität rechnen, aber gleichzeitig ist die Korrelation mit den globalen Märkten sehr gering. Das macht die Assetklasse zu einer hervorragenden Diversifikationsoption.“ Die Wirtschaften der Frontier Markets befänden sich in der Regel auf einem noch recht niedrigen Entwicklungsstand. Das bedeute, dass sie weniger in internationale Lieferketten eingebunden und damit unabhängiger von globalen Wirtschaftszyklen seien. „Auch innerhalb der Assetklasse der Frontiers ist die Korrelation gering“, so Bell, „da die Länder jeweils ganz eigene Herausforderungen und Entwicklungen durchmachen, die in den anderen Ländern keine oder kaum Auswirkungen haben.“
Lediglich im Rohstoffsektor gebe es zum Teil eine relevante Korrelation. „Länder wie der Oman, Kuwait oder Kasachstan sind große Öl-Exporteure. Einige afrikanische Länder sind relativ abhängig von anderen Rohstoffexporten, Sambia von Kupfer zum Beispiel.“ Daher seien die Frontier-Länder nicht völlig unbelastet, wenn es Schwankungen auf dem Rohstoffmarkt gebe. „Einige Länder haben das als problematisch erkannt und bemühen sich um mehr Unabhängigkeit vom Rohstoffexport.“ Jedoch sei dies ein laufender Prozess. Niedrige oder volatile Preise könnten die Wirtschaften der exportierenden Länder nach wie vor stark belasten.
„Insgesamt ist es bei Frontiers wichtig, einen genauen Blick auf mögliche Risiken zu haben“, erklärt Bell, „da sich die Wirtschaften noch in einem frühen Entwicklungsstadium befinden.“ Nur wenige Analysten verfügten über eine detaillierte Expertise im Bereich der Frontier Markets. Zudem sei allgemein der Kenntnisstand über Chancen und Möglichkeiten in diesem Bereich sehr gering. „Unter anderem deshalb glauben wir, dass aktuell ein besonders guter Zeitpunkt ist, in Frontier Markets zu investieren“, sagt Bell. „Noch ist die Investmentabdeckung eher gering.“ Zusätzlich führten die zunehmend stabileren politischen wie ökonomischen Rahmenbedingungen vermehrt zu ausländischen Investitionen und der bessere wirtschaftspolitische Hintergrund fördere die Entwicklung und den Erfolg heimischer Unternehmen. „Die Wirtschaft insgesamt und einzelne Unternehmen aus den Frontiers dürften in den nächsten Jahren, ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau, deutlich wachsen“, sagt Bell. „Das in Kombination mit der politischen Entwicklung ist eine hervorragende Ausganslage für Anleger mit einem langfristigen Ansatz.“
Quelle: Marktkommentar T. Rowe Price
T. Rowe Price ist eine globale Investmentgesellschaft mit 702,5 Milliarden Euro Assets under Management. Das 1937 von Thomas Rowe Price jr. gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in Baltimore (USA) und ist mit eigenen Büros in den USA und Kanada, EMEA und Asien präsent. (JF1)