Sentix-Umfrage: Anleger korrigieren Konjunkturerwartungen nach unten
Die gedämpften Wachstumsperspektiven in China sowie in den übrigen Emerging Markets sehen Anleger laut einer Umfrage des Beratungsunternehmens Sentix als eine signifikante Belastung für die Wirtschaft in der Eurozone. Die Konjunkturerwartungen sind im September auf den niedrigsten Stand seit Dezember letzten Jahres gefallen. In Deutschland haben sich die Erwartungen schon stark der Nulllinie genähert, was bedeutet, dass nur noch eine knappe Mehrheit von Anlegern auf Sicht von sechs Monaten mit einer Zunahme der Wirtschaftsdynamik rechnet.
Stark gefallen sind Anfang September auch die Indikatoren für Japan und für Asien ex Japan. Für diese Regionen haben die 965 Umfrageteilnehmer sowohl ihre Lageeinschätzungen als auch ihre Erwartungen stark zurückgenommen. Der Gesamtindex für Asien ex Japan (inklusive China) ist auf den tiefsten Stand seit Mai 2009 gefallen. Für Lateinamerika signalisieren die Indizes sogar Rezession, die Lagebeurteilung notiert dort so tief wie noch nie seit Beginn der Indikatorerhebung 2003.
Der Rückgang der Indizes erinnert Dr. Sebastian Wanke, Senior Analyst von Sentix, ein wenig an den Oktober vergangenen Jahres. Damals waren es in der Folge die Bank of Japan und die Europäische Zentralbank, die durch noch expansivere Geldpolitik die Erwartungen der Anleger wieder drehen konnten. Aktuell werde dies laut Wanke kaum möglich sein, ohne dass China selbst eingreift und seine Börsen und Konjunktur stabilisiert.
Quelle: Pressemitteilung Sentix
Die Sentix GmbH ist ein auf Anlegerverhalten und Anlegerpsychologie spezialisiertes Beratungsunternehmen mit Sitz in Limburg an der Lahn. Die Basis bildet eine unabhängige Investorenbefragung. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als führenden, unabhängigen Anbieter von Stimmungsindizes und verhaltensorientierten Daten in Europa. (TH1)