Spanien: Konjunkturbelebung wirkt sich positiv auf Investmentmarkt aus
Mit fast 13,7 Milliarden Euro verzeichnete der spanische Investmentmarkt 2015 auch aufgrund von Portfoliodeals beispielsweise im Rahmen von Unternehmensübernahmen einen neuen Rekord. Das Ergebnis des Vorjahres wurde um ein Drittel übertroffen. Über 40 Prozent des Volumens entfielen auf Büroliegenschaften, mehr als ein Viertel auf Einzelhandelsimmobilien, weitere 16 Prozent auf Hoteldeals. Das Interesse internationaler Investoren war groß, sowohl direkt als auch indirekt über den Erwerb von Anteilen an spanischen REITs (SOCIMI). Immobilienunternehmen und SOCIMI waren die bedeutendsten Player. Madrid war das wichtigste Ziel, mit deutlichem Abstand folgte Katalonien. Aufgrund der großen Nachfrage und dem knappen Angebot an Top-Objekten gaben die Anfangsrenditen je nach Segment im Jahresverlauf erneut kräftig um bis zu 100 Basispunkte nach. Die Finanzierungsbedingungen haben sich weiter verbessert, auch für sekundäre Assets ist die Verfügbarkeit gestiegen. Dies geht aus der „Länderanalyse Spanien“ der Deka-Gruppe hervor.
Analog zur Konjunktur haben sich die spanischen Büromärkte spürbar belebt. Die Expansion von Unternehmen ist ein Nachfragetreiber und sorgt für eine positive Nettoabsorption. Auch dank der begrenzten Bautätigkeit ging der Leerstand in Barcelona auf 13 Prozent und in Madrid auf 11,3 Prozent zurück. In 2016/17 dürfte der Nettozugang, das heißt die Baufertigstellungen abzüglich Abriss- und Umnutzungsflächen, nach Einschätzung der Deka-Gruppe moderat bleiben. Das knappe Angebot an modernen hochwertigen Gebäuden in Toplagen führte bei den Spitzenmieten in Barcelona zu Anstiegen um 16 Prozent auf 225 Euro pro Quadratmeter pro Jahr beziehungsweise um 13 Prozent auf 312 Euro pro Quadratmeter pro Jahr in Madrid. Für 2016/17 erwartet die Deka-Gruppe ein – auch im europaweiten Vergleich - anhaltend dynamisches Mietwachstum.
Der stärker durch einheimische Nachfrage geprägte Hotelmarkt Madrid verzeichnete das zweite Jahr in Folge eine bessere Dynamik als Barcelona. Im Gegensatz zur Küstenmetropole wurden die durchschnittlichen Zimmerraten und -erlöse von 2007 im vergangenen Jahr allerdings weiterhin um 15 Prozent verfehlt, auch wenn die Auslastung wieder an die hohen Vorkrisenniveaus heranreichte. Eine Erhöhung der durchschnittlichen Zimmerrate in 2015 um 10,7 Prozent und eine um 6,5 Prozent höhere Belegung ergaben in der Hauptstadt einen Anstieg des Erlöses pro verfügbarer Zimmerkapazität (Revenue per available room; RevPAR) um 17,9 Prozent. Aber auch Barcelona konnte mit einem weiteren Plus von 11,3 Prozent bei den Zimmererlösen punkten. Die Konjunkturerholung und die dynamische Nachfrage aus dem Ausland dürften beiden Standorten und der Tourismusbranche generell weiteren Auftrieb bescheren, so die Analyse.
Infolge der kräftigen Konsumbelebung ist die Nachfrage nach Einzelhandelsflächen gestiegen. Internationale Retailer schätzen weiterhin den spanischen Markt, Expansionen erfolgen wie bei einheimischen Unternehmen allerdings selektiv. Besonders begehrt sind Ladenlokale auch zur Eröffnung von Flagship-Stores in den innerstädtischen Toplagen von Madrid und Barcelona oder den regional bedeutenden Einkaufszentren. Die Spitzenmiete in der 1a-Lage der internationalen Touristenmetropole Barcelona verzeichnete seit Mitte 2014 einen Anstieg um 9,6 Prozent auf 2.640 Euro pro Quadratmeter pro Jahr und entsprach zuletzt dem Niveau von Madrid. In der Hauptstadt fiel der Anstieg mit einem Plus von 2,3 Prozent moderater aus. In den nächsten Jahren werden weiter steigende Mieten erwartet.
Quelle: Pressemitteilung Dekabank
Die Dekabank ist das Wertpapierhaus der Sparkassen, gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften bildet sie die Deka-Gruppe. Sie verwaltet Total Assets in Höhe von rund 214 Milliarden Euro (per 30. September 2014). Die Kapitalanlagegesellschaften Deka Immobilien Investment GmbH und West Invest Gesellschaft für Investmentfonds mbH managen und betreuen gemeinsam mit der Servicegesellschaft Deka Immobilien GmbH ein Immobilienvermögen von rund 27 Milliarden Euro (per 30. Dezember 2014). (JF1)