Staatsfonds – Abflüsse bei Vermögensverwaltern erwartet
Das weltweit in Staatsfonds verwaltete Vermögen beträgt aktuell rund sieben Billionen US-Dollar. Zahlreiche Staatsfonds haben in den vergangenen Monaten jedoch in deutlichem Umfang Mittel von externen Vermögensverwaltern abgezogen. Ein Grund seien gesunkene Exporterträge der Öl exportierenden Länder, zugleich bauen einige Staatsfonds zunehmend eigene Expertise auf, um die Vermögen inhouse zu verwalten. Laut den Ergebnissen der Freitagsfrage der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) erwarten fast drei Viertel (71,1 Prozent) der deutschen Investment Professionals, dass es zu weiteren Mittelabflüssen kommen wird. Dass diese Entwicklung nur eine Momentaufnahme darstellt, meinen 29,9 Prozent der Befragten.
Darüber hinaus erwarten 89,7 Prozent der Experten, dass Staatsfonds im Hinblick auf die externe Vermögensverwaltung zunehmend preissensitiver werden. Keine derartige Veränderung erwarten 10,3 Prozent. Insgesamt gehen fast zwei Drittel der Befragten (63,9 Prozent) davon aus, dass diese Entwicklung die Gebührenstrukturen in der Vermögensverwaltung insgesamt stark oder sehr stark unter Druck setzen kann. Eine geringe Auswirkung erwarten 35,1 Prozent, gar keine Auswirkung 2,1 Prozent der Befragten.
„Die Preise in der Vermögensverwaltung sind schon geraume Zeit und von verschiedenen Seiten unter Druck. Dieser wird nun durch die Entwicklung auf Seiten der Staatsfonds verstärkt, die mittlerweile als institutionelle Kunden im Asset Management an Relevanz gewonnen haben“, kommentiert Ralf Frank, Generalsekretär der DVFA. „Die Vermögensverwalter werden sich darauf einstellen müssen, es nicht mit einem vorübergehenden Phänomen zu tun zu haben“, so Frank.
Quelle: Pressemitteilung DVFA
Die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management e.V. (DVFA) ist die Standesorganisation der Investment Professionals in den deutschen Finanz- und Kapitalmärkten. Der Verband hat rund 1.400 Mitglieder. Er engagiert sich für die Professionalisierung des Investment-Berufsstandes, erarbeitet Standards und fördert den Finance-Nachwuchs. Der Verband ist international verankert. (JF1)