Steigende Fondsanlagen der Versicherer: Aktuelle Entwicklungen und Perspektiven
Der Anteil der Kapitalanlagen, die von Versicherern indirekt über Fonds gehalten werden, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Die aktuelle Ausgabe „Makro und Märkte kompakt“ des Gesamtverbands der Versicherungswirtschaft (GDV) beleuchtet die Hintergründe dieses Trends und geht der Frage nach, welche Bedeutung Fondsanlagen für Versicherer selbst, aber auch für die Gesamtwirtschaft beizumessen sind und welche Rahmenbedingungen dafür wichtig sind.
Der Anteil der Fondsinvestments der Versicherer steigt seit einigen Jahren stetig an.Betrugen die Kapitalanlagen der Erstversicherungsunternehmen in Fonds Anfang 2012 noch 274,8 Milliarden Euro waren es Ende 2016 bereits 455,5 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 65 Prozent entspricht. Insgesamt haben die Anlagen in Investmentfonds zum Jahresende 2016 einen Anteil von 33,6 Prozent an den Gesamt-Kapitalanlagen erreicht. Das Gros dieser Anlagen wird in konzern- beziehungsweise brancheneigenen KVGen gemanagt, so „Makro und Märkte kompakt“.
Die steigende Bedeutung liege zum einen am Niedrigzinsumfeld, das zu einer noch stärkeren Diversifizierung der Portfolien führt. Zudem verstärke die Konzentration auf Produkte mit neu ausgestalteten Garantien diesen Trend.
Unabhängig davon bestehe ein gesellschaftliches Interesse daran, die Versorgung der europäischen Wirtschaft mit Kapital stärker über eine Vielzahl von Finanzierungsformen sicherzustellen. Dabei könnten Anlagen in Investmentfonds eine wichtige Rolle spielen.
Quelle: Marktkommentar „Makro und Märkte kompakt“
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 450 Mitgliedsunternehmen mit 533.000 Mitarbeitern, 429 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,51 Billionen Euro zusammengeschlossen. (JF1)