Studie: Deutsche Privatbanken bleiben im europäischen Wettbewerb weiter zurück

„Die europäischen Banken haben immer noch stark mit dem Niedrigzinsumfeld zu kämpfen und leiden unter dem gedämpften realwirtschaftlichen Aufschwung. Entsprechend belastet ist ihre Performance“, sagt Mischa Koller, Manager für Financial Services bei A.T. Kearney und Co-Autor der Studie „Retail Banking Radar“.

Der Radar der Managementberatung untersucht seit 2007 jährlich die Performance europäischer Retail Banken und erlaube damit einen umfassenden und einzigartigen Einblick in die Stärken und Schwächen der Privatkundenbanken in Europa - und in die Position der deutschen Institute im europäischen Wettbewerb. Für die Studie wurden die Daten von fast 100 Privatkundenbanken und Bankengruppen in 22 europäischen Ländern hinsichtlich der Kriterien Ertrag pro Kunde und Mitarbeiter, Gewinn pro Kunde, Cost-Income-Ratio und Kreditrisikovorsorgequote untersucht.

Europaweit verbucht die Branche erstmals seit 2011 einen Ertragsrückgang. Koller: „Obwohl das Einlagen- und Kreditvolumen weitergewachsen ist, konnte dies den anhaltenden Margenverfall nicht kompensieren. Erschwerend kommen in Ländern wie Italien und Portugal erneut faule Kredite hinzu.“ Die Fortschritte, so Koller, die die Banken im vergangenen Jahr erzielt hätten, seien wieder verloren.

Deutschlands Profitabilität liege mit 153 Euro Gewinn pro Kunde weiter unter dem europäischen Durchschnitt. „Denn“, so merkt Koller an, „die deutschen Privatkundenbanken haben immer noch nicht zur Genüge die Gelegenheit einer strukturellen Bereinigung genutzt“. Die Achillesferse der deutschen (wie auch österreichischen) Privatkundenbanken sei weiterhin die Kosteneffizienz - mittlerweile die schlechteste in Europa. Die deutschen Institute hätten zwar in den vergangenen Jahren den Filialabbau (14 Prozent) vorangetrieben, doch andere europäischen Banken, beispielsweise in Großbritannien, seien effektiver (30 Prozent).

Trotz insgesamt positiven wirtschaftlichem Umfeld bleibe das europäische Privatkundensegment weiterhin stark unter Druck. Aufgrund der niedrigen Zinsmarge sank der durchschnittliche jährliche Ertrag pro Kunde um drei Prozent auf 633 Euro. Zusätzlich stieg die Risikovorsorge um 20 Prozent, insbesondere in Portugal und Österreich. Das Ergebnis der deutschen Privatkundenbanken sei im Vergleich zu westeuropäischen Instituten besser, wenn auch nicht zufriedenstellend. Den deutschen Instituten ist es trotz Interchange-Regulierung unter anderem durch leistungsgerechte Bepreisung von Basisprodukten gelungen, die Provisionserlöse um 0,7 Prozent zu steigern - was allerdings nicht ausreichend war, um die weiter erodierende Zinsmarge wettzumachen. Obwohl der Ertrag zurückgegangen ist, konnten die deutschen Retail Banken mit Kosteneinsparungen und Bewertungseffekten die Gewinne stabil halten. Das bessere Abschneiden im westeuropäischen Vergleich verdankten die deutschen Privatkundenbanken auch den besseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Der Anstieg des Geschäftsvolumens (Einlagen und Kredite) im letzten Jahr lag in Deutschland mit 3,9 Prozent deutlich über dem westeuropäischen Durchschnitt von 3,1 Prozent. Dennoch rutschten die deutschen Institute bei der Kosteneffizienz weiter ab und liegen auch unter Berücksichtigung der historisch niedrigen deutschen Risikovorsorgequoten nur im letzten Drittel.

Quelle: Pressemitteilung A.T. Kearney

A.T. Kearney ist eine Managementberatung mit Niederlassungen in mehr als 40 Ländern. Das Unternehmen wurde 1926 gegründet. (mb1)

www.atkearney.de

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