Studie: Deutschen Sparern entgehen in den nächsten fünf Jahren bis zu 200 Milliarden Euro

Trotz der jüngsten Renditeanstiege an den Anleihemärkten scheint aufgrund des niedrigen Zinsniveaus auf absehbare Zeit ein Vermögensaufbau mit risikoarmen Anlageformen schwierig. Tatsächlich entgehen den deutschen Sparern unter der Annahme eines um zwei Prozent niedrigeren Zinsniveaus in fünf Jahren mehr als 200 Milliarden Euro auf ihre gesamten Spareinlagen, pro Haushalt sind das mehr als 5.600 Euro. Für die Altersvorsorge bedeute dies zwingend höhere Sparquoten und ein verändertes Anlageverhalten, soll das erreichte Wohlstandsniveau erhalten bleiben. Doch ein Umdenken verbunden mit einer Verhaltensänderung ist derzeit bei Privatanlegern nicht erkennbar. Das sind die wesentlichen Ergebnisse einer ökonomischen Analyse der Effekte des Niedrigzinsumfeldes in Deutschland durch das Center for Financial Studies (CFS) an der Goethe-Universität Frankfurt im Auftrag von Union Investment.

„Die weitverbreitete Strategie bundesdeutscher Haushalte, in sehr liquide, risikoarme und daher niedrig verzinsliche Anlagen zu investieren, ermöglicht keinen langfristigen Vermögensaufbau etwa zur Altersvorsorge“, erklärt Uwe Walz, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Goethe-Universität Frankfurt und Leiter der Analyse. Denn tatsächlich stieg in den vergangenen Jahren der Anteil von Bargeld und Einlagen sowie der hohe Anteil privater Lebensversicherungen weiter an, während sich der Wertpapierbesitz am Bruttogeldvermögen deutscher Haushalte rückläufig entwickelt. Zudem findet eine Umschichtung in Immobilien und langlebige Konsumgüter statt.

In einem Simulationsmodell schätzte das CFS-Team zusätzlich die Niedrigzinseffekte auf die Altersvorsorge ab. So müsste etwa ein heute 30-Jähriger, der bei einer Realverzinsung von zwei Prozent im Jahr 15 Prozent seines Nettoeinkommens durch einen Sparplan im Alter abdecken will, bei einer realen Nullverzinsung etwa zehn Jahre früher anfangen zu sparen. Wenn ein heute 20-Jähriger bei einer Realverzinsung von zwei Prozent im Jahr 27 Prozent seines Nettoeinkommens über einen Sparplan im Alter abdecken will, müsste er bei einer realen Nullverzinsung seine Sparquoten von etwa neun auf 15 Prozent erhöhen. „Dies verdeutlicht, dass die Höhe der Lebenserwartung im Vergleich zum Zinseffekt deutlich weniger ins Gewicht fällt“, sagt Walz.

„Vollkasko bei der Geldanlage ist in diesem Umfeld keine Option mehr. Wenn in einem neuen Umfeld alte Muster nicht mehr greifen, braucht es Veränderungen“, sagt Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment. „Bei Anlegern muss ein Umdenken einsetzen. Es ist wichtiger denn je, sich neuen Anlageklassen zu öffnen.“ Das bestätigt auch Walz: „Für private Haushalte wäre ein wesentlicher Schritt, langfristig in risikoreichere Anlagen zu investieren und diese möglichst breit zu streuen.“ Hier seien auch die Finanzdienstleister gefordert.

Quelle: Pressemitteilung Union Investment

Die Union Asset Management Holding AG mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Anbieter für die Fondsvermögensverwaltung innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Die sechs eigenständigen Kapitalanlagegesellschaften der 1956 gegründeten Unternehmensgruppe beschäftigen 2.556 Mitarbeiter und verwalten ein Vermögen in Höhe von 232,1 Milliarden Euro. (Stand: 31. Dezember 2014) (JF1)

www.union-investment.de

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