Studie: Für wen steigt das Risiko der Altersarmut deutlich an?

Das Risiko, im Alter arm zu sein, nimmt in Deutschland bis 2030 insgesamt nur geringfügig zu. Für einzelne Teilgruppen unter den Älteren jedoch steigt dieses Risiko erheblich an. So lautet das komprimierte Fazit der Studie „Altersarmut – heute und in Zukunft“ des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA).

Derzeit sei Armut im Alter in Deutschland noch kein drängendes Problem. Im Gegenteil: Verglichen mit Arbeitslosen (72,7 Prozent armutsgefährdet), Alleinerziehenden (42,7 Prozent) oder jungen Erwachsenen (23,8 Prozent) sind Senioren (18,5 Prozent) in Deutschland immer noch weitaus seltener armutsgefährdet. Das treffe auch auf die absolute Armut zu, die mit dem Anteil der Empfänger von Grundsicherung gemessen werden kann. Während insgesamt 8,4 Prozent aller in Deutschland Lebenden im Jahr 2015 Grundsicherung bezogen, galt dies nur für 3,4 Prozent der 65-Jährigen und Älteren.

Immer häufiger werden jedoch Stimmen laut, die eine stark wachsende Altersarmut heraufbeschwören. Mögliche Gründe für eine zunehmende Altersarmut ließen sich schnell finden: unterbrochene Erwerbsbiographien, steigende Anzahl alleinerziehender Mütter, Zunahme der Alleinlebenden, Ausweitung des Niedriglohnsektors, neue Formen der Selbständigkeit, niedrige Ansprüche bei Erwerbsminderungsrenten sowie die Absenkung des Rentenniveaus als Folge der Rentenreform. Empirica in Berlin hat daher im Auftrag des DIA eine Prognose für die Entwicklung der Altersarmut bis 2030 getroffen. Dabei wurde unterstellt, dass das Rentenniveau von heute 48 Prozent auf 43 Prozent absinkt. Fänden keinerlei Verhaltensänderungen wie zum Beispiel eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit oder kompensierende private Altersvorsorge statt, dann stiege der Anteil der armutsgefährdeten Rentner von heute 18,5 Prozent auf 23,8 Prozent. Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des Medianeinkommens bezieht. Der Anteil der Rentner, die Grundsicherung beziehen, stiege von 3,7 auf 5,0 Prozent. Der Anteil der Älteren, die armutsgefährdet sind, steigt von 18,5 Prozent auf 20,3 Prozent. Prozentual gebe es für die Gesamtheit der Rentner also nur eine geringe Erhöhung des relativen Armutsrisikos.

Die absolute Zahl der in relativer Armut lebenden Alten steigt allerdings erkennbar von 3,1 Millionen auf 4,4 Millionen an. Diese Zunahme ist aber vor allem einem Mengeneffekt geschuldet, weil 2030 statt 16,9 Millionen Senioren dann 21,8 Millionen in Deutschland leben werden. Auch die Anzahl der Empfänger von Grundsicherung im Alter wächst insgesamt nur moderat von 3,7 Prozent auf 3,9 Prozent. Absolut steigt sie von 0,6 Millionen auf 0,9 Millionen. Unter den Rentnern gebe es aber Teilgruppen, bei denen ein erheblich höherer Anteil von Armutsgefährdeten zu erwarten sei. Unter den Versicherten, die zum Beispiel durch einen vorgezogenen Renteneintritt oder längere Erwerbsunterbrechungen einen geringeren Rentenanspruch erwerben, steigt der Anteil von 27 Prozent auf knapp 40 Prozent. Ähnlich sei die Entwicklung der Bezieher von Grundsicherung in dieser Gruppe: Er nimmt von 5,6 Prozent auf 8,7 Prozent zu.

Quelle: Pressemitteilung DIA

Das Deutsche Institut für Altersvorsorge GmbH (DIA) mit Sitz in Frankfurt am Main hat das Ziel, Wissen und Kompetenz der Deutschen auf dem Gebiet der privaten Altersvorsorge zu fördern. Gesellschafter des DIA sind die Deutsche Bank AG, Deutsche Bank Bauspar AG, DWS Investment GmbH und Deutscher Herold AG. (mb1)

www.dia-vorsorge.de

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