Studie: Institutionelle Anleger wollen mehr grüne Investments
Insgesamt 65 Prozent der institutionellen Anleger wollen mehr Kapital in kohlenstoffarme und klimabezogene Anlagen investieren. Aufgrund mangelnder Offenlegung der Nachhaltigkeitsstrategien von Unternehmen und den messbaren Umweltfolgen ihres Wirtschaftens sind die Investmentmöglichkeiten jedoch oftmals begrenzt. Dies ergab die Studie „Sustainable Finance“ im Auftrag von HSBC, für die weltweit 276 institutionelle Investoren zu ihren nachhaltigen Investments und Auswahlkriterien befragt wurden. Gleichzeitig wurden 277 Unternehmen zu ihrer Nachhaltigkeitsstrategie und deren Offenlegung befragt.
Laut Studie wollen weniger als ein Viertel (23,8 Prozent) der Unternehmen die Auswirkungen ihres Wirtschaftens (environmental impact) offenlegen. Dadurch werde die Bewertung und der Vergleich der Unternehmen für Analysten und Anleger erschwert. Lediglich 13 Prozent der Unternehmen sind mit ihrer Unternehmensstrategie auf nachhaltige Finanzierungsmöglichkeiten (sustainable financing strategy) ausgelegt.
Drei Viertel der professionellen Anleger (73,9 Prozent), die kohlenstoffarme oder klimabezogene Investitionen tätigen wollen, stoßen auf Investmenthürden durch unzureichende Vergleichbarkeit und fehlenden Zugang zu hochwertigen Research-Ergebnissen, so die Studie. Jedoch zeige sich eine gegenläufige positive Entwicklung: ein Viertel (24 Prozent) der Unternehmen, die gegenwärtig die Umweltfolgen ihres Wirtschaftens noch nicht offen legen, planen eine Veröffentlichung in den nächsten zwölf Monaten. Die Hälfte aller Befragten geht zudem davon aus, dass die Offenlegungen von Klimarisiken zunehmen werden. 48,7 Prozent aller befragten Unternehmen haben bereits Strategien zur Verringerung ihrer Umweltauswirkungen implementiert - 34 Prozent planen die Offenlegung dieser Nachhaltigkeitsstrategie innerhalb eines Jahres.
Alle Befragten stehen neuen Standards wie beispielsweise Steuervergünstigungen für nachhaltige Finanzierungen positiv gegenüber - von der Offenlegung einer Nachhaltigkeitsstrategie und deren messbaren Umweltauswirkungen bis zur Umsetzung einer „grünen“ Finanzierungsstrategie.
Andre Brandao, Leiter des Climate Business Council der HSBC, erklärt dazu: „Die Entwicklung zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft hängt von einem leistungsfähigen Kreislauf für grüne Finanzierungen und Investitionen ab. Diese Umfrage lässt darauf schließen, dass Unternehmen mit überzeugenden umweltfreundlichen Referenzen ein beträchtlicher Kapitalfundus zur Verfügung steht. Durch die mangelnde klimabezogene Transparenz von Unternehmen und dem eingeschränkten Investmentmöglichkeiten für Anleger wird die Allokation gebremst. Die Bankenbranche muss sich gemeinsam mit Politikern und Aufsichtsbehörden intensiv darum bemühen, diese Hindernisse zu beseitigen. Das bedeutet Rahmenbedingungen für eine standardisierte klimabezogene Offenlegung, eine verstärkte Erarbeitung und Nutzung klimabezogener Research-Aktivitäten und eine Diskussion umweltbezogener Anreize für Unternehmen und Investoren. Es wurde schon viel erreicht und die Richtung der Veränderung ist ermutigend, jedoch muss noch mehr getan werden, um diesen Markt zu erschließen. Wir können uns ein Scheitern nicht leisten.“
Quelle: Pressemitteilung HSBC
HSBC Global Asset Management ist der 1973 gegründete Geschäftsbereich Investment Management der britischen Großbank HSBC (Hongkong & Shanghai Banking Corporation). Er beschäftigt über 2.200 Mitarbeiter in 26 Ländern und verwaltet ein Vermögen in Höhe von 430,1 Milliarden US-Dollar (rund 382,4 Milliarden Euro). Die Investment-Management-Aktivitäten im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich) und in Osteuropa verantwortet die HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH. (Stand: 30. Juni 2016) (JF1)