Studie: Jüngere wünschen sich früheren Rentenbeginn
In jüngeren Jahren, wenn die Rente noch in weiter Ferne liegt, wünschen sich viele einen möglichst frühen Renteneintritt. Mit zunehmendem Alter verschiebt sich der Wunschtermin nach hinten. Das ist ein Ergebnis der Umfragen zur "DIA-Studie 50+" des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Die "DIA-Studie 50+" gehört in eine Reihe mit zwei Vorgängerstudien, die von Insa in den Jahren 2011 („Vielfalt des Alterns“) und 2014 („Bewusster leben“) aufgelegt worden sind. Dazu befragt Insa Consulere im Drei-Jahres-Rhythmus eine repräsentative Gruppe von rund 3.000 Erwachsenen. Etwa ein Drittel davon ist unter 50 Jahre alt, zwei Drittel haben die 50 bereits überschritten.
Laut Studie wünschen sich 38 Prozent der 50- bis 59-Jährigen einen Renteneintritt vor dem 63. Geburtstag. 19 Prozent sogar vor dem 60. Geburtstag. Bei den jüngeren Altersgruppen ist der Abstand zwischen Wunschalter und gesetzlichem Renteneintrittsalter tendenziell noch größer: So gaben in der Gruppe der 30- bis 39-Jährigen 24 Prozent ein Alter unter 60 Jahren für den Renteneintritt an, knapp zwölf Prozent wünschten sich einen Rentenbeginn vor dem 55. Geburtstag. Wunsch und Wirklichkeit klaffen also ziemlich weit auseinander. In den Altersgruppen 60 aufwärts kann sich dagegen ein zunehmender Anteil vorstellen, noch im Alter über 67 Jahren zu arbeiten. Bei den 60- bis 69-Jährigen trafen 16 Prozent eine solche Einschätzung, unter den 70- bis 79-Jährigen sogar 22,5 Prozent. Offenkundig schätzen die Älteren die Fähigkeiten, länger zu arbeiten, deutlich anders ein.
Aber auch bei jenen, die lieber früher in Rente gehen würden, ist der Wunsch weit verbreitet, im Ruhestand aktiv zu bleiben. Mehr als zwei Drittel der Befragten äußerten diese Absicht. Fast ein Drittel (32 Prozent) möchte über die Rentengrenze im Beruf weiterarbeiten. Das widerspricht dem Wunsch nach einem vergleichsweise frühen Renteneintritt. Der lässt eher wenig Bereitschaft zu längerem Arbeiten erwarten, zumindest in Relation zum gesetzlichen Renteneintrittsalter. Aber offenkundig haben etliche Befragte eine Kombination von Rente und Arbeit bei der Beantwortung dieser Frage im Kopf.
Der Studie zufolge träumen 37 Prozent davon, etwas Neues zu beginnen, wofür bisher immer die Zeit oder Gelegenheit fehlte. Zwölf Prozent möchten ihr Wissen und ihre Erfahrungen auf anderem Wege der Gesellschaft zur Verfügung stellen und steuern ein Ehrenamt an. Unter den 70- bis 79-Jährigen ist der Anteil der Ehrenamtlichen im Vergleich der Altersgruppen am höchsten. Jeder Dritte übt in diesem Alter ein Ehrenamt aus. Unter allen Befragten lag der Anteil der Ehrenamtlichen bei 28,7 Prozent.
Quelle: Pressemitteilung DIA
Das Deutsche Institut für Altersvorsorge GmbH (DIA) mit Sitz in Frankfurt am Main hat das Ziel, Wissen und Kompetenz der Deutschen auf dem Gebiet der privaten Altersvorsorge zu fördern. Gesellschafter des DIA sind die Deutsche Bank AG, Deutsche Bank Bauspar AG, DWS Investment GmbH und Deutscher Herold AG. Die 1997 gegründete Gesellschaft erhebt seit 2009 in jedem Quartal die Stimmungen und Aktivitäten der Bevölkerung zum Thema Vorsorge. (JF1)