Studie: Sinkende Renditen bei Büro- und Einzelhandelsimmobilien in Deutschland
Investoren auf dem deutschen Immobilienmarkt müssen sich auch abseits der Metropolen mit immer geringeren Renditeaussichten begnügen. Wie der zum zweiten Mal erhobene „Real Estate Investor Survey Germany“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zeigt, betragen die durchschnittlichen Mietrenditen bei Einzelhandelsobjekten in Essen, Karlsruhe, Hannover, Mainz/Wiesbaden oder Nürnberg inzwischen weniger als sieben Prozent. Damit lagen die Werte Ende des zweiten Quartals zum Teil fast einen Prozentpunkt unter jenen von der zweiten Jahreshälfte 2014. Bei Büroimmobilien verlief der Trend mit durchschnittlich um sieben Prozent Rendite fast identisch. In den Bestlagen wurde im gleichen Zeitraum ein Rückgang der Mietrendite von circa 30 Basispunkten bei Büro- und circa 20 Basispunkten bei Einzelhandelsimmobilien beobachtet.
„Der Druck auf die Renditen im deutschen Immobiliensektor hält unvermindert an. Dabei fällt auf, dass einige konservative Investoren inzwischen Interesse für die mittelgroßen Städte zeigen – was Einfluss auf die Renditen dort lässt“, sagt Thomas Veith, Partner im Real Estate Transaction Services Team. „Unsere Befragung zeigt auch, dass der Wettbewerb noch härter geworden ist, auch weil immer mehr ausländische Investoren mit niedrigeren Kapitalkosten ins Geschäft drängen. Dabei ist es vor allem die wachsende Nachfrage, die für steigende Preise sorgt. Einen Mangel an zum Verkauf stehenden Objekten sieht der Großteil der Umfrageteilnehmer hingegen nicht“, so Veith weiter.
Am geringsten sind die Renditechancen auch weiterhin in großen Städten wie München, Hamburg, Frankfurt oder Berlin. In München zum Beispiel waren für Investoren zuletzt in den Bestlagen nur noch 3,78 Prozent bei Büros und 3,63 Prozent bei Einzelhandelsimmobilien erzielt worden. Eine Aussicht auf zweistellige Renditen hätten nur noch Investoren, die explizit auf Randlagen setzen – und bereit sind, die damit verbundenen Risiken in Kauf zu nehmen.
PwC hat für die Studie mehrere Investoren mit unterschiedlichen Investitionsprofilen und einem kumulierten Marktanteil von fünf bis sieben Prozent befragt. Das Ziel der Umfrage ist es, mehr Transparenz auf dem für Anleger vergleichsweise undurchsichtigen deutschen Immobilienmarkt zu schaffen. Der „Real Estate Investor Survey Germany“ basiert auf dem „All-Risk-Yields“-Ansatz, der die Renditen unter Berücksichtigung aller Risiken erfasst – und die Erwartungen der Investoren bezüglich der künftigen Vermietung einbezieht.
Quelle: Pressemitteilung PwC
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