Analyse zur Altersvorsorge in Deutschland: "Ohne Aktien geht es nicht"
In der Studie „Lebensstandard im Alter sichern – Rentenlücke mit Aktien schließen“, die das Deutsche Aktieninstitut (DAI) in Kooperation mit dem Bankhaus Metzler, der Deka Bank und Union Investment durchgeführt hat, setzen sich die Autoren mit den Herausforderungen auseinander, vor denen die Altersvorsorge in Deutschland steht. Das Ergebnis: Altersvorsorge in Deutschland geht nicht ohne Aktien.
„Ein langfristig tragfähiges Altersvorsorgekonzept für alle Bürger ist nur mit Kapitaldeckung und dem Einsatz von Aktien zu bewerkstelligen“, betont Dr. Christine Bortenlänger, geschäftsführender Vorstand des Deutschen Aktieninstituts. Die derzeit von vielen Politikern favorisierte Lösung, das Umlageverfahren der gesetzlichen Rentenversicherung zu stärken, sei nicht zielführend, so Bortenlänger. Um die Rentenlücke zu schließen, müssten Aktien in einem viel größeren Umfang in der Altersvorsorge eingesetzt werden.
„Aktien sind insbesondere für die Altersvorsorge ein ideales Anlageinstrument, weil sie auf lange Frist hohe Renditen abwerfen“, unterstreicht Friedrich von Metzler, Mitglied des Partnerkreises des Bankhauses Metzler. Wie die Studie des Deutschen Aktieninstituts zeige, erwirtschafte eine gut diversifizierte Aktienanlage in Zeiträumen von 30 Jahren und mehr eine durchschnittliche Rendite von bis zu zehn Prozent. „Da die Gelder in der Altersvorsorge über viele Jahrzehnte angelegt werden, kommt hier der Vorteil der langfristigen Aktienanlage voll zum Tragen“, erklärt von Metzler.
Auch Jens Wilhelm, Mitglied des Vorstands der Union Asset Management Holding, plädiert für ein Umdenken in der deutschen Altersvorsorge. „Die private Altersvorsorge wird in Zeiten des demographischen Wandels und drohender Altersarmut immer wichtiger. Wachstumsorientiertes Sparen ist das Gebot der Stunde, gestaltet sich angesichts historisch niedriger Zinsen aber als echte Herausforderung. Daher ist klar: Deutschland braucht mehr Aktien in der Altersvorsorge“, fordert Wilhelm.
„Zur Altersvorsorge müssen auch zukünftig alle drei Säulen ihren Beitrag leisten. Die Bedeutung der privaten wertpapierorientierten Anlage wird allerdings deutlich zunehmen müssen“, betont Dr. Georg Stocker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deka Bank. „Deshalb ist eine staatliche Förderung aller Anlageformen wünschenswert, die sich für den langfristigen Vermögensaufbau eignen. Das gilt vor allem auch für Aktienfonds“, so Stocker.
Die Politik sei gefordert, das Thema „Aktien und Altersvorsorge“ auf die Tagesordnung zu setzen. Nur wenn die Rahmenbedingungen und Anreize in der deutschen Altersvorsorge so gesetzt würden, dass die Bürger in der betrieblichen und privaten Altersvorsorge deutlich mehr Geld in Aktien anlegen, ließe sich die Rentenlücke erfolgreich dauerhaft schließen und der Lebensstandard im Alter sichern.
Quelle: Pressemitteilung Deutsches Aktieninstitut
Das Deutsche Aktieninstitut e.V. (DAI) arbeitet als Interessenvertreter aktiv an der Gestaltung der deutschen und europäischen Kapitalmärkte und ihrer Rahmenbedingungen mit. Die rund 200 Mitglieder sind börsennotierte Aktiengesellschaften, Banken, Börsen, Investoren und andere Marktteilnehmer. Das DAI wurde 1953 gegründet und unterhält Büros in Frankfurt am Main, Berlin und Brüssel. (JF1)