Wohnimmobilien - Preise steigen langsamer
Die jahrelang stark steigenden Immobilienpreise in Deutschland werden nach Ansicht des LBBW Research nur noch moderat zulegen. Nach Zuwächsen von teilweise mehr als zehn Prozent pro Jahr für Eigentumswohnungen in Top-Lagen werden die Preise für Wohnimmobilien bis 2020 inflationsbereinigt nur noch um maximal fünf Prozent jährlich anziehen, sagte Chefvolkswirt Uwe Burkert in Stuttgart bei der Präsentation des LBBW-Immobilienindexes.
Im Jahr 2016 stiegen die Wohnimmobilienpreise in Deutschland durchschnittlich um sechs Prozent. In ihrem neuen Prognosemodell haben die Analysten der LBBW erstmals ihre Schätzungen für das neu auf den Markt kommende Wohnungsangebot und die erwartete Nachfrage verglichen. Für die kommenden drei Jahre prognostiziert das LBBW Research einen Anstieg der inflationsbereinigten Preise um durchschnittlich 2,7 Prozent.
Im Rahmen der Studie wurden die Entwicklung für sieben deutsche Metropolen (die so genannten A-Städte), die wichtigsten 127 Großstädte sowie für Gesamtdeutschland analysiert. Dabei unterschieden die Analysten zwischen Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen, die besonders bei institutionellen Investoren begehrt sind.
Bislang sieht Burkert keine Preisblasen, weil der Markt Immobilien in wichtigen Kennzahlen weiter unterhalb des langfristigen Durchschnitts bewerte. Um von einer Blase zu sprechen, müssten laut Burkert neben einem überzogenen Bewertungsniveau auch ein deutlich spekulatives Käuferverhalten sowie eine zunehmende Kreditfinanzierung vorliegen. „Das ist nicht der Fall. Aber die Voraussetzungen für ihr Entstehen sind zweifellos vorhanden“, so Burkert. Dafür spreche, dass das anhaltende Niedrigzinsumfeld besonders institutionelle Anleger auf der Suche nach einer auskömmlichen Rendite zum Betongold greifen lasse. Bereits heute seien die Preise für Eigentumswohnungen in den sieben wichtigsten deutschen Metropolen übertrieben hoch.
Quelle: Pressemitteilung LBBW
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