Umfrage: Alternative Investments als Retter in der Not?
Fast die Hälfte, immerhin 44 Prozent der institutionellen Anleger, sehen keine Auswirkungen des „Brexit“ auf die kontinentaleuropäischen Kapitalmärkte; allerdings sind 37 Prozent doch skeptisch, dagegen aber immerhin 19 Prozent sogar positiv gestimmt. Dies war das Ergebnis einer Umfrage unter rund 100 institutionellen Investoren anlässlich einer Konferenz des Asset Managers Universal-Investment zur Zukunft der institutionellen Kapitalanlage.
Die EZB-Geldpolitik dagegen ist für die Befragten ein rotes Tuch: So sehen 84 Prozent dort den Grundstein für die nächste Finanzkrise. Zum Vergleich: 2014 waren es immerhin nur zwei Drittel. Insgesamt 83 Prozent können auch keine baldige Zinswende in Europa erkennen.
„Angesichts des Niedrigzinsumfeldes werden Anlagen in Aktien und Alternatives für institutionelle Anleger immer mehr nachgefragt“, so Markus Neubauer, Geschäftsführer von Universal-Investment. Das zeige sich auch an den realen Kapitalströmen auf der Plattform von Universal-investment. Demnach investierte diese Anlegergruppe in den vergangenen Jahren bereits sechs Milliarden Euro in Immobilien, parallel wurden rund 16 Milliarden Euro in anderen Alternative Investments strukturiert. In Relation zum gesamten Spezialfondsvolumen von inzwischen 207 Milliarden Euro entspricht dies einer Quote von über zehn Prozent.
Zu ihrem eigenen Anlageverhalten im Bereich Alternative Assets wie Private Equity, Infrastruktur oder Loans befragt, zeigt sich, dass vier von zehn Investoren künftig drei bis sechs Prozent seiner Kapitalanlagen in diesen Bereich investieren möchten. Jeder Vierte will die Quote für alternative Anlagen auf neun bis zwölf Prozent steigern, etwas mehr als jeder zehnte will sogar mehr als zwölf Prozent der Anlagen in diese Asset-Klasse lenken. Dabei stehen verbriefte und unverbriefte Kredite (Loans / Private Debt) knapp vor Immobilien und Private Equity / Infrastruktur. Hedgefonds spielten dagegen kaum noch eine Rolle.
Der Finanzplatz Luxemburg gewinne auch durch das neue Vehikel RAIF, also Reserved Alternative Investment Funds, an Attraktivität. Der RAIF ermögliche neben einer hohen Flexibilität vor allem eine kurze Auflagedauer. Die große Mehrheit mit 83 Prozent ist sich sicher, dass RAIF den Fondsstandort Luxemburg deutlich fördern wird.
Auch das Gros der institutionellen Anleger hatte mit einem anderen Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen gerechnet. Nur rund jeder zehnte Befragte hatte im Vorfeld mit Donald Trump als nächstem Präsidenten gerechnet. Davon rechnet wiederum etwas mehr als die Hälfte mit negativen Folgen für die weltweitern Kapitalmärkte.
Quelle: Pressemitteilung Universal-Investment
Die Frankfurter Universal-Investment-Gesellschaft mbH bietet Dienstleistungen rund um die Fonds- und Wertpapieradministration für Asset Manager, Banken und unabhängige Vermögensverwalter an. Das 1968 gegründete Unternehmen bezeichnet sich mit rund 650 Mitarbeitern, über 1.000 Publikums- und Spezialfondsmandaten und einem verwalteten Vermögen von rund 277 Milliarden Euro als größte unabhängige Investmentgesellschaft im deutschsprachigen Raum. (Stand: 31. Juli 2016) (mb1)