Umfrage: Bedeutung von Quartieren als Assetklasse wird steigen
Die Assetklasse Quartier wird in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen. Quartieren wird bereits heute ein großes Potenzial zugeschrieben, die zukünftigen Herausforderungen für unsere Städte zu bewältigen. Ein erfolgreiches Quartier muss vor allem die Bedürfnisse seiner Nutzer in den Fokus nehmen. Aber auch eine ganzheitliche Bewirtschaftung, also ein integriertes Quartiersmanagement, gewinnt an Bedeutung. Dies sind Ergebnisse einer Umfrage, die Apleona Real Estate Management gemeinsam mit Rueckerconsult Ende 2023 durchgeführt hat und an der 94 Vertreter von Unternehmen aus der Immobilienbranche teilgenommen haben.
Ergänzt wird die Umfrage durch Experteninterviews. Bei der Frage danach, was ein Quartier überhaupt zum Quartier macht, stehen für die Befragten vier Eigenschaften im Vordergrund: der Nutzungsmix (90 Prozent), Begegnungsräume und Aufenthaltsbereiche (69 Prozent), ein urbaner Charakter (62 Prozent) und die Konnektivität der Objekte sowie der Community-Gedanke (58 Prozent). Ein Branding oder eine großflächige Dimensionierung eines Quartiers werden von den Befragten als weniger relevant bei der Definition eines Quartiers eingeschätzt. Eine große Mehrheit der Befragten teilt die Auffassung, dass es sich bei Quartieren und Quartiersentwicklungen nicht um ein Trendthema, sondern vielmehr um einen Megatrend handelt. So gehen 80 Prozent davon aus, dass die Bedeutung der Assetklasse Quartier in den kommenden Jahren steigen wird. Nur fünf Prozent erwarten, dass die Relevanz abnehmen wird.
„Projekt- und Stadtentwickler setzen immer häufiger auf Quartiere als Lösungsansatz und Schnittstelle für elementare Megatrends“, sagt Julia Steinmetz, CEO von Apleona Real Estate Management. „Urbanität, Nachhaltigkeit, die 15-Minuten-Stadt und die dafür notwendige Zusammenführung sich ergänzender Nutzungen und Funktionen führen zu einer deutlichen Zunahme an Quartiersprojekten, sowohl im Neubau als auch im Bestand. Das spiegelt sich auch in den Umfrageergebnissen wider.“
So schätzt die Mehrheit der Befragten das Potenzial von Quartieren zur Lösung aktueller Herausforderungen in der Stadtentwicklung, wie etwa Wohnraummangel, Mobilitätswende, Nachhaltigkeit oder 15-Minuten-Stadt, als hoch ein. Auf einer Skala von eins bis zehn, wobei eins für ein sehr geringes und zehn für ein sehr hohes Potenzial steht, bewerten 61 Prozent das Potenzial mit einer acht oder höher. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 7,8. Der Erfolg eines Quartiers hängt aus Sicht der Befragten sehr stark von der Fokussierung auf die Bedürfnisse der Nutzer ab. So sind die am häufigsten genannten Eigenschaften eines erfolgreichen Quartiers eine hohe Aufenthaltsqualität (69 Prozent), zufriedene Nutzer (66 Prozent), die Akzeptanz des Quartiers in der Nachbarschaft und die Einbettung in den Umgebungskontext (57 Prozent) sowie die Konnektivität und der Austausch zwischen den Nutzergruppen (53 Prozent). (DFPA/mb1)
Die Rueckerconsult GmbH mit Sitz in Berlin ist ein Beratungsunternehmen für Kommunikationsaufgaben in der Immobilienwirtschaft.