Umfrage zeigt: Das Sparniveau der Deutschen sinkt 2023
Das turbulente Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu. Viele Deutsche ziehen bereits Bilanz - auch in Sachen Finanzen. In den Covid-19-Jahren 2020 und 2021 erreichten die Sparquoten in Deutschland Rekordhöhen. Doch wie hat sich die hohe Inflation auf das Sparverhalten 2023 ausgewirkt? In einer repräsentativen Umfrage ist die Norisbank dieser Fragen nachgegangen.
Die meisten Befragten (64,5 Prozent) haben 2023 ihre Gewohnheiten aufgrund der gestiegenen Preise angepasst. Ein finanzielles Polster aufzubauen ist vielen zwar besonders wichtig, doch für mehr als die Hälfte der Befragten derzeit unmöglich. Fast 15 Prozent nutzen Geldanlagen und Investments, um die Effekte der Inflation möglichst auszugleichen. Rund 14 Prozent der Deutschen bereitet die Inflation überhaupt keine Sorgen.
Doch auch wenn Inflationssorgen die Menschen dazu treiben, finanziell vorsichtiger zu sein und Geld zur Seite zu legen – die Inflation bremst nicht nur die Konsumfreude, sie reduziert auch den Spielraum zum Sparen. Mehr als die Hälfte der Deutschen hat 2023 weniger gespart als im Vorjahr - ein Trend, der sich auf hohem Niveau fortsetzt (2023: 52,3 Prozent, 2022: 52,9 Prozent, 2021: 39,5 Prozent, 2020: 36,2 Prozent). Überhaupt konnte nur noch ein Fünftel der Befragten 2023 mehr sparen als im Vorjahr - damit sank der Wert um mehr als drei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr und sogar um rund zehn Prozentpunkte seit 2020.
Wer 2023 weniger gespart hat als im Vorjahr, tat dies aus gutem Grund. Mehr als die Hälfte von ihnen (53,7 Prozent) konnte sich das Sparen einfach nicht leisten, weil ihnen 2023 weniger Geld zur Verfügung stand. Für rund 40 Prozent der Befragten standen dringende Ausgaben an erster Stelle (zum Beispiel für Haus, Auto, Reparatur, Scheidung oder Krankheit). Wer 2023 mehr gespart hat als im Vorjahr, tat dies vor allem aus Sorge um die Zukunft. So gaben 47 Prozent der Sparer an, dass ihnen ein finanzielles Polster das Gefühl von Sicherheit gibt. 43 Prozent der Befragten, die im Jahr 2023 sparen konnten, hatten sogar mehr Geld zur Verfügung als im Vorjahr und nutzten die Gelegenheit zur Geldanlage. Rund 27 Prozent von ihnen investierten an der Börse, 26 Prozent wählten ein Tages- oder Festgeldkonto, um von den gestiegenen Zinsen zu profitieren. (DFPA/mb1)
Die Norisbank GmbH ist eine Direktbank mit Sitz in Berlin. Das Unternehmen ist eine Tochter der Deutschen Bank Gruppe.