Vermögenspreisinflation setzt sich fort
Zum Ende der ersten Jahreshälfte 2015 fällt die Vermögenspreisinflation mit 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal weiterhin hoch aus. Verbrauchpreise haben sich im gleichen Zeitraum um nur 0,5 Prozent erhöht und Produzentenpreise sind um 1,4 Prozent gefallen. Dies belegt der „FvS Vermögenspreisindex“ für das zweite Quartal, der vom Flossbach von Storch Research Institute herausgegeben wird.
Innerhalb des Sachvermögens haben sich Sammel- und Spekulationsgüter im Verlauf eines Jahres um 27,5 Prozent verteuert – sowohl der höchste Wert seit Ende 2010 als auch der höchste Wert aller Vermögensgüterklassen dieses Quartals. Das Immobilienvermögen verzeichnet mit 5,7 Prozent einen leicht höheren Preisanstieg als im vorangegangenen Quartal, während der Preisanstieg der langfristigen Verbrauchsgüter weiterhin sehr gering ausfällt. Die Inflation des Betriebsvermögens ist mit 14,2 Prozent abermals hoch, liegt jedoch unter dem Wert des vorherigen Quartals.
Beim Finanzvermögen haben sich die starken Preisanstiege vom Jahresanfang zu einem großen Teil durch einen Einbruch im aktuellen Quartal wieder relativiert. Insbesondere die gemessene Inflationsrate des Aktienvermögens reduziert sich von zuvor 21,3 Prozent auf nunmehr 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Bei Rentenwerten wurde zuletzt ein Anstieg von 6,5 Prozent ermittelt, nun sind dagegen die Preise mit 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal nahe-zu unverändert.
Die Vermögenspreise der unteren Mittelschicht steigen nun bereits seit mehreren Jahren langsamer als die der übrigen Bevölkerungsgruppen. Es kommt dadurch im unteren Bereich der Haushaltsverteilung immer mehr zu einer Divergenz der Vermögenspreise.
Der Flossbach von Storch (FvS) Vermögenspreisindex erfasst die Preisentwicklung des Vermögens deutscher Haushalte. Der Index entspricht der gewichteten Preisentwicklung des Sach- und Finanzvermögens, welches sich im Besitz deutscher Haushalte befindet. Zum Sachvermögen zählen neben Immobilien- und Betriebsvermögen auch langfristige Verbrauchsgüter sowie Sammel- und Spekulationsobjekte. Das Finanzvermögen unterteilt sich in Aktien, Rentenwerte, Spar- und Sichteinlagen sowie in sonstige Finanzwerte. Immobilien stellen mit Abstand den größten Posten (62,1 Prozent) dar, gefolgt von Betriebsvermögen (12,6 Prozent) und Spar- bzw. Sichteinlagen (11,4 Prozent).
Quelle: Flossbach von Storch Research Institute
Das Flossbach von Storch Research Institute wurde von der Flossbach von Storch AG als eine zur freien Analyse verpflichtete Denkfabrik gegründet. Makroökonomisches Research, Unternehmens- und Aktienmarktanalyse sowie die Analysen von Anlegerverhalten sind die drei wesentlichen Tätigkeitsfelder des Instituts. Die Flossbach von Storch AG ist eine unabhängige Vermögensverwaltung mit Sitz in Köln. Das 1998 gegründete Unternehmen beschäftigt über 120 Mitarbeiter und verwaltet ein Anlagevolumen von über 17 Milliarden Euro. (AZ)