Vermögensverwalter AXA rät zu Hochzinsanleihen kurzer Duration
Die im Februar gestiegene Volatilität des Marktes steht im Widerspruch zur positiven wirtschaftlichen Situation der USA, heißt es in einem Marktkommentar des Vermögensverwalters AXA Investment Managers. Trotz allmählich steigender Zinssätze werde ein Wirtschaftswachstum von zwei bis drei Prozent erwartet. Auch die Unternehmensgewinne würden sich positiv entwickeln und aufgrund der jüngsten Steuerreform noch einen Wachstumsschub erfahren. Die Anleger würden aufgrund denkbarer Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Kursrisiken für festverzinsliche Wertpapiere befürchten. „Nicht so bei Hochzinsanleihen“, sagt Carl Whitbeck, Portfolio Manager bei AXA Investment Managers. „Unserer Meinung nach bleibt das Umfeld für Hochzinsanleihen weiter vorteilhaft.“ Aktuell fokussiert der Experte auf qualitativ hochwertige Unternehmen mit sich verbessernden Bonitätskennzahlen und hält an einer Übergewichtung von Anlagen mit kurzer Duration fest.
Die Vergangenheit hätte gezeigt, dass Hochzinsanleihen bei einer Straffung der Geldpolitik sich besser behaupten konnten, erläutert Whitbeck. Aufgrund des Ausstattungsmerkmals einer Kündbarkeit bei den meisten Anleihen dieser Asset Klasse handele es sich um Bonds mit vergleichsweise geringer Duration. „Darüber hinaus weisen Spreads normalerweise eine inverse Korrelation zu den Zinssätzen auf. Deshalb kommt es in einem Umfeld steigender Zinsen häufig zu einer Verengung der Spreads, die den negativen Kurseffekt der Zinsbewegung abfangen kann“, so Whitbeck weiter. Die Ausfallquote werde unter zwei Prozent verharren, sodass in einem Umfeld steigender Zinsen kuponähnliche Erträge erzielt werden können, lautet die Prognose des Experten.
Weiter heißt es: „Der Energiesektor ist der größte Bereich am Hochzinsmarkt. Wenn der Ölpreis unter die Marke von 50 US-Dollar je Barrel fallen sollte, ist Vorsicht geboten“, so Whitbeck. Die Bilanzen der Energieunternehmen seien jedoch heute robuster als noch vor einigen Jahren. Selbst wenn die Rohölpreise sinken sollten, wäre der Sektor widerstandsfähiger.
Der bislang defensive Gesundheitssektor wäre zuletzt zunehmend zum Gegenstand von Debatten über die Gesundheitspolitik geworden. Whitbeck sieht hier Marktverzerrungen, die Anlagechancen eröffnen. Auch der Technologiesektor besitze Potenzial, wenn fundamentale Kriterien herangezogen werden. Viele Unternehmen würden aufgrund ihrer Geschäftsmodelle mit geringer Kapitalbindung von Ratingagenturen falsch eingeschätzt werden. „Viele Technologieunternehmen haben sehr hohe Margen und eine sehr gute Cashflow-Dynamik. Dies ist unserer Meinung nach ein wesentlich wichtigerer und attraktiverer Faktor als Bilanzen mit hohen Vermögenswerten.“
Branchenteilbereiche wie zum Beispiel des Einzelhandels- und des Telekommunikationssektors meidet der Experte, da sie sich in einem langfristigen Abschwung befinden würden. Zudem gewichtet er qualitativ höherwertige, zinssensiblere Anleihen unter, bis sich bessere Ertragschancen bieten.
„Sollten die beiden größten potenziellen Marktrisiken in einem Übergreifen der Volatilität an den Aktienmärkten aufHochzinsanleihen und einem Umfeld steigender Zinsen bestehen, dann ist unsere Short-Duration-Strategie unserer Meinung nach ausreichend abgeschirmt und gut positioniert, um mögliche Stürme zu überstehen“, schließt Whitbeck.
Quelle: Pressemitteilung AXA IM
AXA Investment Managers Paris SA (AXA IM) ist eine Vermögensverwaltung, die zur französischen AXA-Versicherungsgruppe gehört. Das 1994 gegründete Unternehmen beschäftigt mehr als 2.350 Mitarbeiter in 21 Investmentzentren weltweit und verwaltet ein Vermögen in Höhe von rund 735 Milliarden Euro. (Stand: 30. Juni 2017) (TS1).